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Zu wenige Kinder für eine neue Turnhalle

Dienstag, 22. März 2011

Mit einem deutlich geringeren Aufwandüberschuss als budgetiert schliesst die Rechnung 2010 der Primarschulgemeinde Braunau ab. Das Minus beträgt gerade einmal 25000 anstatt den budgetierten 86000 Franken.

CHRISTOF LAMPART

Wie die Braunauer Schulpflegerin Monika Hugentobler am Montagabend den 49 erschienenen Stimmberechtigten in der Braunauer Turnhalle mitteilte, ist das bessere  Ergebnis vor allem auf deutliche Mehrerträge bei den Steuern (plus 44000 Franken) zurück zu führen.

Steuern: Höher und doch tiefer

Weitere  17000 Franken konnten bei den Aufwendungen eingespart werden. Die Rechnung 2010 wurde einstimmig angenommen. Mit grossem Mehr bei zwei Gegenstimmen wurde auch das Budget 2011 gutgeheissen. Dieses sieht bei einer Anhebung des Steuerfusses um drei Prozent auf neu 62 Steuerprozente einen Mehraufwand von 66000 Franken vor. Da in der nächsten Woche jedoch die Oberstufengemeinde eine Steuerfussreduktion um fünf Prozent beantragen wird, werden die Braunauer im 2011 insgesamt zwei Prozent weniger Schulsteuern zahlen.

Rund 15 Kinder „fehlen“

Sorge macht der Primarschule Braunau jedoch der langsame, aber stete Rückgang der Schülerzahlen. Gegenwärtig besuchen noch 70 Kinder (13 Kindergärtner und 57 Primarschüler) die Schule in Braunau, doch wird sich die Schülerzahl in den nächsten Jahren schleichend auf rund 65 Kinder reduzieren. Dabei stünden der Primarschulgemeinde heute schon mehr Schülerinnen und Schüler gut zu Gesicht: „Uns fehlen schon im Grund genommen zwischen 10 bis 15 Kinder. Dadurch, dass wir nicht mehr für die Lektionen, sondern für die unterrichteten Schülerinnen und Schüler bezahlt werden, entscheidet sich alles Finanzielle durch die Anzahl Kinder, die wir unterrichten können“, erläuterte Schulpräsident Thomas Bachmann. 

Herz sagt „ja“, Kopf „nein“

Daran scheitere auch der im Grunde genommen sehnsüchtig herbei gewünschte Turnhallenausbau.  Selbst die billigste Turnhalle koste immer noch 1,5 Millionen Franken, so Bachmann, was jährliche  Abschreibungen, Unterhalts- und Zinskosten von 100‘000 bis 110‘000 Franken zur Folge hätte. Dieses Geld wäre aber vorhanden, hätte Braunau 10 bis 15 Schulkinder mehr. Verändere sich nicht die Situation dramatisch zum Besseren, so bleibe er in Sachen neue Turnhalle auf seinem bisherigen Standpunkt: „Mein Herz sagt ja, der Kopf aber nein“, so Bachmann.  Damit  aus der bestehenden Turnhalle jedoch das Optimale heraus geholt werden könne, werde man noch in diesem Schuljahr eine Projektgruppe bilden, welche sich mit der Turnhallen-Optimierung beschäftigen soll. Ein Lehrer hatte bereits schon einen Vorschlag: Er wünsche sich mehr Stauraum für die Turngeräte. Denn nur wenn dieser vorhanden sei, könne man auch in Zukunft mal ein neues Gerät anschaffen, erklärte der Pädagoge.