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Yamato: Alles andere als ein Heimatclub

Mittwoch, 12. März 2014

In Wil wurde der Schweizerisch-japanische Kulturverein Yamato aus der Taufe gehoben. Yamato will massgeblich zu einem besseren gesellschaftlichen Dialog zwischen Japanern und Schweizern beitragen. Erste Präsidentin ist die Bronschhoferin Atsuko Lampart-Fujii.

WIL. Die Gründungsversammlung fand vor 16 Interessierten im Wiler Restaurant Lindenhof statt. Unter ihnen waren auch die Präsidentin des Wiler Stadtparlamentes, Silvia Ammann, und der Integrationsbeauftragte der Stadt Wil, Felix Baumgartner. Als Tagespräsident führte der Ehemann der Präsidentin, Christof Lampart, durch die Gründungsversammlung.

Günstiger Zeitpunkt

Lampart erklärte, dass der Zeitpunkt zur Vereinsgründung günstig sei, da die Schweiz und Japan im 2014 das 150-Jahr-Jubiläum in Sachen diplomatische Beziehungen begehen, womit das Thema «Japan» gegenwärtig in der Schweiz eine gewisse Aufmerksamkeit geniesst. Diesen Umstand will Yamato («Grosse Harmonie») dazu nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Den ersten eigenen und niederschwelligen öffentlichen Auftritt wird Yamato am 29./30. März am Wiler Spielfest mit einem Origami-Stand haben. Wer will, kann sich dann unter professioneller Anleitung in die Papierfaltkunst einführen lassen.

Einblicke vermitteln

Doch die Anliegen des Vereins, welcher bis dato 20 Mitglieder zählt, zielen tiefer. «Wir wollen etwas für die Integration der Japaner in der Schweiz tun, zugleich aber auch den Schweizern Einblicke in die faszinierende japanische Kultur geben», so Lampart, und er illustrierte das Gesagte mit einer Aussage des Dichters Christian Morgenstern: «Nicht da, wo man seinen Wohnsitz hat, ist man zu Hause, sondern dort, wo man verstanden wird.» Die offizielle Vereinssprache ist Deutsch.

Aus Japan angereist

Eine grosse Ehre wurde dem Verein auch durch den Besuch von Kazuhiko Ogawa zuteil. Er ist Dozent für Europäische Kulturgeschichte und Deutsch an der Universität von Utsunomiya – einer Stadt nördlich von Tokio – und reiste eigens für die Vereinsgründung in die Schweiz. Der Spezialist für Werke von Adalbert Stifter und Gottfried Keller zeigte sich sehr erfreut darüber, dass «hier Schweizer und Japaner gemeinsam an der kulturellen Verständigung arbeiten».

«Die Arbeit machen wir gerne»

Bevor der Verein sich den ganz grossen kulturellen Projekten widmen kann, müssen die Hausaufgaben erledigt werden. Der einstimmig gewählte Vorstand, bestehend aus Atsuko Lampart-Fujii (Bronschhofen), Miyuki Lehner-Sato (Braunau) und Alexander Lyner (Wil), wird zeitnah mit den Botschaften in Bern und Japan Kontakt aufnehmen, eine eigene Webseite aufschalten und ein erstes Kulturprogramm erstellen. «Jetzt, da der Startschuss gefallen ist, wartet viel Arbeit auf uns, aber die machen wir gerne», so Atsuko Lampart-Fujii. Als Revisoren amten Otto Brunner (Weinfelden) und Max Biedermann (Rickenbach). (pd)