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Verein "St. Iddazell" denkt über Namenänderung nach

Montag, 4. Juni 2012

Präsident Roman Müggler will die Bekanntheit der Trägerschaft des Klosters Fischingen, des Vereins St. Iddazell, steigern – mit einem neuen Vereinsnamen.

CHRISTOF LAMPART

FISCHINGEN. Dass ein neuer Wind weht, bekamen die Vereinsmitglieder am Freitagnachmittag schon beim Platznehmen in der Barockbibliothek des Klosters Fischingen mit. Denn auf jedem Stuhl lag ein gelbes Blatt, das mit der Überschrift «Mitglieder werben Mitglieder» zur Eigeninitiative aufrief.

«Wir leben von der Substanz»

Wenig später doppelte Roman Müggler nach. Um auch für zukünftige Aufgaben gerüstet zu sein, brauche der Verein St. Iddazell immer wieder neue Mitglieder. Tatsächlich sei die Zahl der Mitglieder mit gegenwärtig 291 zwar beachtlich, aber immer noch zu klein, um langfristig all die Aufgaben, welche der Erhalt des Klosters und des Bildungshauses mit sich bringe, zu schultern. «Es ist ganz klar: Wir leben schon seit Jahren von unserer Substanz, indem wir Land verkaufen», betonte Müggler. Das könne zwar noch eine geraume Zeit problemlos gutgehen, aber eine verantwortungsbewusste Verwaltung sehe anders aus. Landverkäufe, so Müggler, vermittelten eine «trügerische Sicherheit», während eine klare Aufstockung der Mitgliederzahl nicht nur den Bekanntheitsgrad des Vereins, sondern auch das gesellschaftliche Netzwerk für das Kloster erweitere.

500 Mitglieder als Ziel

Deshalb wolle der Verein in Zukunft die Aufnahmen einfacher gestalten. «Es muss unser Ziel sein, in den nächsten Jahren 500 Mitglieder zu haben», gab Müggler ein klares Ziel vor. Dieses könnte auch mit einem weniger traditionsbehafteten, dafür umso verständlicheren Namen erreicht werden. Gegenwärtig sei man deshalb am Abklären, ob eine Namensänderung von «Verein St. Iddazell» in «Verein Kloster Fischingen» anzustreben sei. Müggler verhehlte nicht, dass er den neuen Namen «klarer und besser kommunizierbar» findet. Um jedoch zu wissen, was die Mitgliederbasis darüber denke, wäre der Vorstand, so Müggler, «über ein Feedback froh».

Defizit in der Jahresrechnung

Negativ fiel die Jahresrechnung 2011 aus. Das Defizit von 393 000 Franken konnte nur durch eine Entnahme von 300 000 Franken aus dem Konto «Abrechnung IV bis 2007» auf 93 000 Franken reduziert werden. Das Eigenkapital beträgt noch 348 000 Franken. Die Mitglieder hiessen die Rechnung 2011 und die Entlastung der Verwaltungsorgane einstimmig gut.