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SVP Thurgau: Erziehung ist primär Elternsache

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Die SVP Thurgau will die Rahmenbedingungen für Familien verbessern. Geht es nach ihr, so sollen Familien beispielsweise einen steuerlichen Eigenbetreuungsabzug geltend machen können, der mindestens so hoch sein soll wie der Fremdbetreuungsabzug.

CHRISTOF LAMPART

Diese Forderung steht im Positionspapier zur Familien- und Gesellschaftspolitik, das den Titel „Die Familie, das Fundament unserer Gesellschaft“ trägt und welches die SVP-Kantonalpartei am Mittwochvormittag in Frauenfeld vorstellte.  SVP-Kantonalpräsident Walter Marty, Kemmental, betonte im Restaurant Hirt, dass im Zentrum der SVP- Familien- und Gesellschaftspolitik „optimale ökonomische  und soziale Rahmenbedingungen für die traditionelle Familie“ stünden.

„Familie verdient Wertschätzung“

Für Kantonsrätin Verena Herzog, Frauenfeld, ist die SVP „schon immer“ eine Familienpartei gewesen. Neu ist nun, dass die SVP Thurgau in ihrem Papier nicht nur die individuelle Eigenverantwortung hervorhebt, sondern auch auf die Schaffung verbesserter Rahmenbedingungen pocht, welche es Eltern ermöglichen sollen, für ihre Kinder da sein zu können. So forderte Franziskus Graber, SVP-Mitglied aus Sulgen, die Abschaffung der „Heiratsstrafe“, die Gleichstellung  von Eigenbetreuungs- und Fremdbetreuungsabzug wie auch die finanzielle Entlastung  von  Eltern, die Pflegeleistungen für ihre kranken oder behinderten Kindern erbringen.  Dass in diese Richtung endlich etwas gehen müsse, sei für sie „klar“, so Herzog, denn „die Familie verdient Wertschätzung und Stärkung.“

Eltern in die Pflicht nehmen

Der Vizepräsident der Jung-SVP Thurgau, Bernhard E. Graf, Frauenfeld, hat besonders die „Förderung der Jugend“ im Auge. Dies beinhalte auch, dass die Schule primär dazu da sei, Wissen zu vermitteln und nicht, um Kinder zu erziehen. In Bezug auf Jugendgewalt sollte nicht nur das Jugendstrafrecht verschärft werden, sondern auch die Eltern  von Minderjährigen vermehrt in die Pflicht genommen werden. Wichtig sei auch ein umfassender Jugendschutz „bei  Computerspielen mit menschenverachtendem Inhalt.“ 

Senioren: Vorhandene Ressourcen nutzen

„Ganz wichtig“, so Verena Herzog, sei auch die Stärkung der Solidarität zwischen den Generationen. Dem Einbezug der Senioren zur Stärkung der Familien und unserer Gesellschaft käme eine grosse Bedeutung zu. Man könne nicht nur vom Wissen der Alten profitieren, sondern auch von der Tatsache, dass die Senioren noch lange über den Beginn des AHV-Alters hinaus fit seien. Hier könnten, so Herzog, „vorhandene Ressourcen“  für gemeinnützige Arbeit und generationenüberschreitende Projekte mobilisiert werden.