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Sohn lenkt, Vater bremst

Dienstag, 11. September 2012

Nach wie vor sind viele Buben und Mädchen fasziniert vom motorlosen Rennsport. Dies zeigte sich am 30. Frauenfelder Seifenkistenrennen in Oberwil.

CHRISTOF LAMPART

FRAUENFELD. Nach der Startrampe ging es steil hinunter. Den Oberwiler-Stich mussten alle möglichst fehlerfrei und schnell absolvieren, die am Frauenfelder Jubiläumsrennen vom vergangenen Sonntag vorne mitmischen wollten.

Möglichst wenig bremsen

Während im oberen Teil des Parcours die Kurven eng gesteckt waren, konnte man es unten laufen lassen. «Man muss schauen, dass man möglichst wenig auf den Bremsen steht, damit man gegen Ende Tempo machen kann», erklärte die elfjährige Tabea Wismer aus Speicher AR. «Ich bin stark in den Kurven, und die Strecke dürfte mir liegen», mutmasste das mutige Mädchen.

Mit Mut zum Erfolg

Mut brauchte es, auch wenn die Strecke gut gesichert ist. Seifenkistenrennen sind nichts für behäbige Geniesser, was Fabian Fehr aus Müllheim TG beweist, der als erster an den Start ging: Er unterbot bereits die vom Platzspeaker als «magisch» bezeichnete 50-Sekunden-Grenze. Und das, obwohl er im unteren Teil einen Kegel umstiess, was ihm eine halbe Strafsekunde einbrachte. Tatsächlich waren die Abstände knapp und betrugen oft nur Hundertstelsekunden.

Mit viel Begeisterung startete auch der siebenjährige Lean Suppiger aus Veltheim AG. Der Junge mit Down Syndrom startete zusammen mit seinem Vater Patrik in einem selbst entwickelten Doppelsitzer. Vier Rennen sind Vater und Sohn schon gemeinsam gefahren. «Lean lenkt und ich bremse im Notfall. Doch er macht das ganz super, so dass ich mir wegen unseres Starts überhaupt keine Gedanken mache», sagt Patrik Suppiger.