Aktuell

<  zurück zur Übersicht

Sehr witzig und ein wenig ausufernd

Sonntag, 30. Oktober 2011

Sie sind wieder da: das Unterhaltungsduo Markus Keller und Uwe Schuran“. Am Donnerstagabend starteten sie ihre zweite Staffel im Frauenfelder „Dreiegg“. Dabei gab es viel zu lachen, aber auch einige Längen.

CHRISTOF LAMPART

Uwe Schuran (blaue Krawatte) und Markus Keller (rote Krawatte) sind Talker mit Stil. Der neue Anzug sitzt, die Frisur auch und der Blick der beiden gleitet über ein volles „Dreiegg“ hinweg. Die Voraussetzungen stimmten also für „KellerSchuran“, zumal sie auch wieder von der eingängig und stimmungsvoll musizierenden  Band  „Die Frischen Fische“ begleitet wurden. Das wird übrigens auch bei den nächsten acht Folgen der zweiten Staffel der Fall sein.

Polizei „veredelte“ Filmbeitrag

So weit, so gut. Und doch konnte nicht alles am ersten Abend überzeugen. Denn während den knapp ein dreiviertel Stunden herrschte zuweilen Leerlauf. Überaus witzige Filme, welche ungewollt in Realsatire umkippten – etwa als „KellerSchuran“-Filmerin Fiona Käppeli von der Polizei bei einem Dreh über die Frauenfelder Kreisel angehalten wurde, weil sie eine Videokamera mit Kitt auf der Motorhaube befestigt hatte; sie muss nun mit einem Bussbescheid wegen der Gefährdung des öffentlichen Verkehrs rechnen – wechselten sich mit dem einen oder anderen lahmen Spruch ab. Klar wollen die Leute viel hören und sehen, aber manchmal ist weniger einfach mehr. Und eine Abendlänge von 80 Minuten täte es auch als anstatt noch den allerletzten Gag „verbraten“ zu müssen.

Schön auch der Film, den Stadtammann Carlo Parolari beim Anstechen eines Bierfasses beim drögen Frauenfelder Oktoberfest zeigte. Oder die Filmaufnahmen aus der Kantonsschule Frauenfeld vom letzten Sonntag, als „Stummfilme“ von Häberli, Koch, Spuhler, Eberle und Co. vom Wahlzentrum mit einem live gesprochenen Dialog von „KellerSchuran“ unterlegt wurden, bei dem es um die korrekte Wiedergabe eines Linzertorten-Rezeptes ging; da kugelten sich manche im Publikum geradezu vor Lachen.

Wieder lieber ein Puff?

Bissig wurden die Beiden dort, wo sie – wie zum Beispiel bei Matzingens Gemeindeammann Walter Hugentobler – Worte und Taten gegenüberstellten. Sein Bekenntnis zu mehr sozialem Miteinander während des Wahlkampfes kontrastiere mit seinem vehementen Nein gegen das kantonale Durchgangsheim. „Vielleicht wollen sie in Matzingen lieber wieder ein Puff haben. Das ist dann ja auch so eine Art Durchgangsheim; nur bleiben dann die Leute dort nicht so lange“, witzelten „SchuranKeller“.

Auch Interviewgast Jacqueline Müller, Frau Gemeindeammann von Pfyn, durfte die von ihr mitgetragene Idee von Pfyn als selbsternannte Kulturhauptstadt Helvetiens vorstellen. Ihren Gastgebern brachte die Archäologieaffine eine Scherbe als Geschenk mit und – riss „KellerSchuran“ damit fast vom Hocker. „Vielleicht sollten wir den Carlo (Parolari) auch darauf aufmerksam machen, wenn Pfyn den Titel nicht mehr haben möchte; das wäre doch mal was für Frauenfeld.“