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«Roggwil braucht einen Spunten»: Die Parteien luden zur Diskussion über die Entwicklung des Zentrums ein – an Ideen mangelt es nicht

Mittwoch, 8. Juli 2020

Im Mittelpunkt der Gespräche standen das Gasthaus Ochsen und das Farinolihaus. Allerdings gehen die Meinungen diesbezüglich auseinander. Die einen wollen einen modernen Ersatzbau, die anderen wollen, dass auch der Ersatzbau «eine Beiz bleibt».

Das Interesse war so gross, dass die Veranstalter den Anlass vom Saal im Schloss kurzfristig in die Kirche verlegten, damit sich die über 60 Besucher nicht zu nahe kamen. Bei der Diskussion schälte sich schnell ein allgemeiner Tenor heraus: Während es um das Restaurant Ochsen nicht schade wäre, sollte das Farinoli­haus gleich daneben unbedingt erhalten bleiben. Auch den «Ochsen»-Platz gelte es schön zu gestalten, schliesslich sei jedes Dorfzentrum «die Visitenkarte eines Ortes», wie jemand bemerkte.

 
 
 

Die einen wollten bei einem «Ochsen»-Ersatzbau einen modernen, architektonischen Bezugspunkt schaffen, andere wiederum beharrten darauf, dass der «Ochsen» oder sein Ersatzbau «eine Beiz bleibt», bei der man sich zu Sitzungen und die Vereine zu Versammlungen treffen könnten.

«Ochsen» abreissen, «Ochsen» aufbauen

 

Zu Wort meldete sich auch Gemeindepräsident Gallus Hasler. Er verwies auf die Abstimmung vom 25. August zum Kauf des «Ochsen» durch die Gemeinde für 300'000 Franken. Unter Einbezug des Farinolihauses, das sich schon im Besitz der Gemeinde befindet, soll dann eine zukunftsgerichtete Lösung realisiert werden, welche «dem Dorf etwas bringt», wie sich Hasler ausdrückte. Er wiederholte seine schon oft geäusserte Ablehnung, was das Führen einer Beiz durch die Gemeinde anbelangt.

Das wiederum stiess beim Präsidenten der «Ochsen»-Saalbaugenossenschaft, Willi Bischofberger, auf wenig Gegenliebe:

«Wir waren seit 2016 am Planen und wollten und wollen erreichen, dass im Dorf eine Beiz für die Vereine
erhalten bleibt.»

Dass der «Ochsen» in der heutigen Form nicht mehr rentabel sei, sei «allen klar», so Bischofberger, weshalb es das Ziel sei, dass «wir den ‹Ochsen› abreissen und wieder als ‹Ochsen› aufbauen». Immerhin, so Hasler, sei es möglich, dass die Gemeinde den «Ochsen» während zweier, dreier Jahre weiter verpachte, «bis man weiss, wie es in der Planung genau weiter geht».

Lieber kein Hotel

Für die Nutzung der Häuser im Dorfzentrum gab es verschiedene Vorschläge. Jedoch riet ein Gastronom dringend davon ab, auf dem «Ochsen»-Areal ein Hotel mit bis zu 20 Zimmern einzurichten. Es könnte in dieser Grösse nicht rentabel betrieben werden. Des Weiteren wurden die Erweiterung des Eventbereichs im Schloss, die Nutzung des Farinolihauses als temporäres Café/Vinothek oder das Einrichten von sogenannten Coworking-Spaces im Schloss Roggwil genannt.

Eine Rednerin sah Roggwil schon als aufsteigende Kulturgemeinde:

«Eine Kunstschule wäre schön.»

Der Präsident der Stiftung Schloss Roggwil, Markus Zürcher, sagte: «Man muss nicht nur einzelne Häuser, sondern das ganze Gebiet anschauen und dafür einen Städtebauplaner engagieren. Dann braucht es eine Gruppe, die sich zusammensetzt, eine Ausschreibung, einen Wettbewerb, sodass man am Ende sagen kann: Wir haben nun eine Lösung.»