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Nicht sofort in die Luft gehen

Freitag, 25. Oktober 2013

ROMANSHORN. Auch wenn der Himmel nicht blau war, so liessen gestern doch 750 Romanshorner Kindergarten- und Primarschulkinder begeistert bunte Ballone himmelwärts steigen zum Start des Schulentwicklungsprojektes «Pfade».

CHRISTOF LAMPART

Als pünktlich um halb elf der Countdown von zehn auf null heruntergezählt worden war, schwebten vom Rebsamen-, Zelgli- und Pestalozziplatz Hunderte Ballone ins trübe Grau. Alles andere als grau war hingegen die Stimmung auf dem Rebsamenplatz, wo sich rund 190 Kinder und ihre Lehrkräfte versammelt hatten. Zuerst wurde das Hinaufsteigen der Ballone beklatscht und mit einem lauten «Tschüss» begleitet, dann rundeten einige gesungene Lieder die kurze Kick-off-Veranstaltung ab.

Soziale Fähigkeiten stärken

«Pfade» ist ein von der Universität Zürich entwickeltes und begleitetes Programm, welches Schwerpunkte in den Bereichen Gewaltprävention, Tragfähigkeit der Schule und lösungsorientierter Umgang mit Konflikten setzt. «Wir haben gut ein Jahr lang nach dem passenden Programm für uns gesucht und sind nun überzeugt, dass wir mit <Pfade> das Richtige für unsere Anliegen und Bedürfnisse gefunden haben», betonte die Schulleiterin des Primarschulkreises B, Barbara Schwarzenbach, auf Nachfrage. Die Abkürzung «Pfade» steht für «Programm zur Förderung alternativer Denkstrategien» und ist ein Lehrmittel, mit dem die sozialen und personalen Fähigkeiten von Kindern systematisch entwickelt und gefördert werden.

Wirkung ist nachgewiesen

Wie die Schulleiterin des Primarschulkreises A, Irene De Boni, erklärte, hat sich die Primarschule Romanshorn für «Pfade» entschieden, weil dieses «erwiesenermassen nachhaltig wirkt und vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse geeignetes Unterrichtsmaterial anbietet». Einer der Kernpunkte ist die Stärkung eines gesunden Selbstwertgefühls. Dabei helfen auch zwei Handpuppen, «Schildi», die Schildkröte, und «Balthasar», der Rabe, spielerisch mit.

Aber auch die Selbstkontrolle, das Erlernen von Konfliktlösungsstrategien und die wichtigen Regeln des Zusammenlebens sollen nicht nur von den Kindern, sondern auch immer wieder von den Lehrkräften gelebt und schliesslich verinnerlicht werden. «Natürlich sind unsere Lehrer in einem zweieinhalbtägigen <Pfade>-Workshop geschult worden und bringen einen grossen Rucksack in Sachen Konfliktlösung mit, aber ich denke, dass es trotzdem sinnvoll ist, dass wir uns alle immer wieder fragen, wie wir unsere auch innerschulischen Beziehungen noch besser gestalten können», so Schwarzenbach.