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Manchmal macht der Akku schlapp

Dienstag, 19. Januar 2016

ARBON. Ein leises Sirren erfüllte bereits am frühen Sonntagvormittag den Seeparksaal, stand doch der 27. Grosse Preis von Arbon auf dem Programm. Der Parcours entpuppte sich als hart, aber fair. Die Freunde der Elektro-Buggies kamen voll auf ihre Kosten. CHRISTOF LAMPART

Modellbaufreunde jeden Alters standen am Sonntag mit glänzenden Augen im Seeparksaal, wo auf 400 Quadratmetern Fläche und innerhalb einer herausfordernden Strecke Elektro-Buggies, Fun-Cars und Offroader ihre Runden drehten.

Natürlich wurde nicht zeitgleich, sondern leicht versetzt zur zwölf Minuten dauernden Qualifikation gestartet, «sonst hätten wir schon in der ersten Kurve eine Massenkarambolage, die Fahrbahn ist nur 2,50 Meter breit», erklärt Migg Grob, OK-Chef und Präsident des veranstaltenden Motorsportclubs Bodan Arbon und Umgebung. Er ist nicht nur ein Mann der ersten Stunde, sondern auch an diesem Morgen omnipräsent. Dort etwas Klärendes, hier noch ein Hinweis. Ihm macht das nichts aus. Ganz im Gegenteil.

Harte Banden statt Klebeband

Ganz bei der Sache ist auch Fredi Niederer – auch wenn sich der Racer aus Thal realistischerweise keine grossen Hoffnungen auf den Sieg machen kann, denn der Hallenparcours ist für ihn nicht Rennalltag, sondern die Ausnahme. «Normalerweise sind wir in unserem Verein reine Parkplatzfahrer und markieren die Streckenbegrenzungen mit Klebeband. Hier knallt's dann halt.» Was er damit sagen will: Wer hier in der Halle die Bande touchiert, riskiert einen Crash. Allerdings ist ein solcher schon lange nicht mehr gleichbedeutend mit einem Aus, stehen doch überall Rennposten, welche sofort herbeieilen, um den Boliden wieder auf seine vier Räder zu stellen.

Manchmal nützt aber auch das nichts, wie ein graumelierter Teilnehmer feststellen muss: «Bei mir reichte der Akku nicht», hat er schnell die Ursache für sein Aus gefunden. «Das sollte mir eigentlich nicht passieren», räumt er zerknirscht ein.

Liebevoll an Details gefeilt

Volle Konzentration herrscht derweil im vom Hauptsaal abgegrenzten Fahrerlager, wohin sich viele «Rennstallbesitzer» zurückgezogen haben, um an ihren Rennern zu feilen und zu werkeln. Wer am Ende des Tages ganz vorne landen und einen der begehrten Pokale für die Erstplazierten entgegennehmen möchte, kommt nicht darum herum, selbst zum Schraubenzieher zu greifen. «Ich bin ganz zuversichtlich, dass ich heute eine gute Leistung bringen werde», erklärt Michel Buschor aus Oberriet. Momentan sieht sein Gefährt für einen Laien eher so aus, als würde es ein Werkhof-Mitarbeiter zwecks Recycling in seine Einzelteile zerlegen, doch das täuscht. «Das wird schon noch. Ich bin im Zeitplan», sagt der Rheintaler lachend.