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Kodex will striktere Kontrollen einführen

Mittwoch, 16. März 2011

Nicht weniger als 322 Jugendlichen konnten am Montagabend in Frauenfeld im Rahmen der diesjährigen Kodex-Verleihungsfeiern eine Auszeichnung in Gold, Silber oder Bronze entgegen nehmen.

CHRISTOF LAMPART

Die Zahlen sind auch im 22. Jahr des Kodex-Bestehens beeindruckend. Der Kodex-Verein Frauenfeld, welcher aus den Sekundarschulgemeinden Frauenfeld, Halingen und Hüttwilen besteht, konnte am Montagabend in der Aula der Kantonsschule Frauenfeld nicht weniger als 322 „Kodexler“  für ihren Verzicht auf legale und illegale Drogen ehren. Insgesamt konnten 173 Bronze-, 94 Silber- und 55 Goldauszeichnungen vergeben werden. Dabei konnten die Oberstufenschüler wählen, ob sie eine Medaille oder ein entsprechendes Diplom entgegen nehmen wollten. Die Gold-Medaillen und Urkunden wurden überreicht von Kantonsrat und Präsident der Primar-und Sekundarschulgemeinde Frauenfeld Andreas Wirth, der Präsidentin der Kodex-Stiftung, Regula Brunner, und  durch Kodex-Stiftungsrat Hansjörg Stettler. Zusätzlich können alle Absolventen der Gold-Stufe im kommenden Herbst, im Rahmen einer gemeinsamen Aktion, einen Baum ihrer Wahl pflanzen.

„Manchmal uncool sein“

Andreas Wirth bezeichnete in seiner Festansprache alle Jugendlichen, die an diesem Abend ein Etappen- oder gar das Endziel in Sachen Kodex erreicht hätten, als „Gewinner“. Denn bei Kodex mitzumachen brauche „Kraft und Charakter“ und zuweilen auch den „Mut manchmal uncool zu sein“. Dem in der Freizeit und vor allem an Wochenenden oft vorhandenen Gruppendruck stand zu halten, sei nicht immer einfach. Doch dieses „Auf-die-Zähne-Beissen“ weiche bei allen, die durchgehalten hätten, nun dem Gefühl etwas „ganz Besonderes geschafft zu haben, das Euch nun niemand mehr im Leben nehmen kann“, so Wirth.  Wirth wünschte nicht nur den Absolventen der ersten und zweiten „Kodex“-Stufe die Entschlossenheit und Kraft, um „weiter zu machen“, sondern den Gold-Medaillenträgern auch die Fähigkeit, das in den letzten drei Jahren Erlernte – nämlich ein Ziel bis zu dessen Erreichen konsequent zu verfolgen  -  auch im weiteren Leben anwenden zu können.

Striktere Kontrollen angekündigt

Es gab aber auch einige kritische Worte zu hören. Die Präsidentin der Kodex-Stiftung, Regula Brunner, verwies darauf, dass für viele Jugendliche der freiwillige Verzicht auf Alkohol und Zigaretten immer schwieriger werde – und dass deshalb mittlerweile auch viele Teenager beim „Kodex“-Programm zu betrügen versuchten. Man werde sich deshalb striktere Kontrollen überlegen und einführen, erklärte Brunner, denn es gehe nicht an, dass man eine Auszeichnung erwerbe, die man im Grunde genommen nicht verdient habe. Respekt hätten hingegen diejenigen verdient, welche ihr Fehlverhalten zugegeben hätten und deshalb nun eine „Ehrenrunde“ drehten. „Das zeigt uns, dass all jene Schülerinnen und Schüler aus ihrem Verhalten gelernt haben“, so Brunner.