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Knill will Rettungsringe werfen

Mittwoch, 12. November 2014

FRAUENFELD. Regierungsrätin Monika Knill unterstreicht vor den Vertretern der Schulgemeinden ihr Ja zum Lehrplan 21. Im Sprachenstreit fürchtet sie das Eingreifen des Bundes. CHRISTOF LAMPART

Sie habe vor der Thurgauer Mittelstufenkonferenz erklärt, dass sie eine einheitliche Stundentafel über alle Kantone hinweg als illusorisch erachte, erklärte Monika Knill am Freitagabend vor Felix Züst, Präsident des Verbandes Thurgauer Schulgemeinden (VTGS), und 51 Stimmberechtigten des Verbands im «Goldenen Kreuz» in Frauenfeld. «Da wurden die Worte <Lehrplan> und <Stundentafel> verwechselt», zeigte sich Knill leicht verärgert. Damit nahm sie Bezug auf einen gleichentags erschienen Zeitungsartikel in der Thurgauer Zeitung und stellte vor den Thurgauer Schulgemeinden klar, dass sie für den Lehrplan 21 sei.

Reger Gedankenaustausch

Aus der Lehrplanvorlage gelte es nun, den für den Thurgau besten Lehrplan 21 zu machen. «Die nächsten Schritte wie Lehrmittel oder Stundentafel sind entscheidend. Wir werden Sie immer wieder darüber informieren», sicherte die Chefin des Departementes für Erziehung und Kultur den Thurgauer Schulgemeinden einen regen Gedankenaustausch zu. Denn, «wenn wir merken, dass wir alle schwimmen, dann hängt man sich nicht gegenseitig Steine ans Bein, sondern wirft dem anderen einen Rettungsring zu, sollte dieser in Schwierigkeiten geraten», beteuerte Knill.

Die Dauer als Gefahr

Im Sprachenstreit will sich der Thurgau auf das im Jahr 2010 in Kraft getretene Sprachengesetz berufen. Dieses sieht vor, dass die Schüler am Ende des neunten Schuljahres Kompetenzen in zwei Landessprachen und in Englisch aufweisen müssen. Eine Gefahr sieht die Regierungsrätin vor allem dann, wenn der Streit noch lange anhalten sollte. Denn die einheitlich agierenden Romands, der Schweizerische Gewerbeverband sowie weitere Politiker setzten sich so stark für eine zweite Landessprache ein, dass mit «unheiligen Allianzen» zu rechnen sei. Dieser Druck könne dazu führen, dass sich der Bund «zum Eingreifen verpflichtet fühlt». Dass der Bund sich nicht davor scheue, habe er schon bei der Musik und beim Sport deutlich gemacht.

Ein Thema sind gegenwärtig auch die verschiedenen Promotionsreglemente, welche im Kanton Thurgau den Übertritt von der Primar- in die Sekundarschule regeln. «Wir müssen eine gewisse Harmonisierung schaffen. Denn es kann ja nicht sein, dass in einer Schulgemeinde Mathe voll bewertet wird und in der Nachbargemeinde nicht», betonte Monika Knill.