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Kleiner Ort mit grossen Leuten

Montag, 27. Mai 2013

HAUPTWIL. Nicht einmal das schlechte Wetter konnte die gute Stimmung am Jubiläumswochenende «600 Jahre Hauptwil» trüben. Der krönende Abschluss erfolgte am Sonntag mit Festansprachen und der Uraufführung des Jubiläumsliedes.

CHRISTOF LAMPART

Der Sonntagvormittag begann im Festzelt mit einem ökumenischen Gottesdienst, auf welchen ein Frühschoppenkonzert der Musikgesellschaft Brass Band Hauptwil folgte. Entsprechend eingestimmt durch schmissige Melodien, verbreitete auch Regierungspräsidentin Monika Knill im vollbesetzten Festzelt gute Laune.

«Persönliches Paradies»

Die Chefin des Departements für Erziehung und Kultur überbrachte die besten Glückwünsche der Thurgauer Regierung. Die Magistratin lobte Hauptwil als ein «ganz persönliches Paradies für mich», denn schliesslich habe sie hier vor 23 Jahren an einer Abendunterhaltung ihr Herz verloren. Darüber hinaus sei Hauptwil ein Ort mit einem ganz speziellen Charme. Dies nicht zuletzt der «eindrücklichen historischen Vergangenheit» wegen, sagte Monika Knill. Insbesondere in Sachen Wasserversorgung hätten die Urahnen der heutigen Hauptwiler Einwohner als Pioniere wahrhaft Vorbildliches geleistet.

Der Gemeindeammann von Hauptwil-Gottshaus, Matthias Gehring, verwies ebenfalls auf Hauptwils reiche Geschichte. So erinnerte Gehring beispielsweise daran, dass drei Hauptwiler, nämlich die Brüder Johann und Enoch Brunnschweiler sowie der Gerichtsherr Hans Jacob Gonzenbach, massgeblich an der Befreiung des Thurgaus aus der eidgenössischen Untertanenschaft beteiligt gewesen waren.

Appell an die Einwohner

Die «revolutionären Ansichten und Gedanken» dieser drei Männer aus Hauptwil hätten gezeigt, dass «auch in einem kleinen Ort grosse Ideen entstehen können», stellte Matthias Gehring fest. Darauf Bezug nehmend, ermunterte der Gemeindeammann die Besucher des Festaktes, sich selbst aktiv an «den nächsten sechshundert Jahren der Geschichte unseres schönen Paradieses im Grünen» zu beteiligen.

Präsent der Nachbarn

Im Anschluss daran kam es zu einem weiteren Höhepunkt des Festaktes, nämlich der Aufführung des lebhaften Jubiläumsliedes, komponiert von Beat Saurer und von den Schulkindern aus Hauptwil und Gottshaus, welche die Bühne bis auf den letzten Platz füllten, vorgesungen. Es war ein erfrischender Vortrag, der zahlreiche Bravorufe erntete.

Spontanen Applaus gab es einige Minuten später auch für Bernhard Keller. Der Gemeindepräsident von Muolen überbrachte den Hauptwilern nicht nur die besten Glückwünsche der sechs Nachbargemeinden, sondern überreichte im Namen von Bischofszell, Häggenschwil, Niederbüren, Muolen, Waldkirch und Zihlschlacht-Sitterdorf Matthias Gehring auch einen Check im Wert von 3000 Franken.

Nach den Ansprachen wurde an alle Anwesenden gratis ein Mittagessen, bestehend aus Ghackets mit Hörnli und Apfelmus, abgegeben. Serviert wurde das Gericht vom Gemeinderat.