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Keine Gnade für den Jubilar

Montag, 1. Juli 2013

Auf dieses Spiel hatten alle im Verein hingefiebert. Die grossen Grasshoppers aus Zürich traten anlässlich des 100. Geburtstages des FC Bischofszell gegen dessen erste Mannschaft auf dem Sportplatz Bruggfeld an. Geschenke verteilten sie jedoch keine.

BISCHOFSZELL Es herrschte, um es in der Fussballersprache zu sagen, am Samstagnachmittag in Bischofszell Fritz-Walter-Wetter. Oder, um im Jargon der Region zu bleiben: klassische OpenAir-St. Gallen-Bedingungen. Am Regen dürfte es auf jeden Fall nicht gelegen haben, dass den frischgebackenen Bischofszeller Zweitligakickern im Verlaufe des Spiels nach und nach der Schnauf ausging. Dass GC, der Schweizer Cupsieger 2013, gewinnen würde, war allen 900 Zuschauern schon vor dem Anpfiff klar. Doch die Resultate, die rund ums Spielfeld abgegeben wurden, reichten von 1 zu 3 «Wir brechen erst am Schluss ein» bis hin zu 1 zu 8 «GC macht schnell alles klar, schont sich in der zweiten Hälfte und schenkt uns kurz vor Schluss ein Tor». Nicht einmal die FCB-Junioren tippten auf einen Vollerfolg des FCB.

13 zu 0 für die Gäste

GC gab Gas, verteidigte kompromisslos, trieb energisch das Leder nach vorne und ballerte aus allen Rohren. Nichtsdestotrotz hatte niemand mit dem tatsächlichen Verlauf gerechnet. 0 zu 13 lautete das brutale Verdikt nach 90 Minuten, das auch noch viel deutlicher hätte ausfallen können. Doch zwei Abseitstore wurden korrekterweise nicht gegeben, und in den 20 torlosen Minuten zwischen der 20. und der 40. Minute hielt Goalie Fabian Näf die Seinen zwar nicht mehr «im Spiel» (es stand schon 0 zu 3), doch verhinderte er mit seinem beherzten Eingreifen, dass das Resultat schon frühzeitig Kanterniederlage-Dimension annahm. Nur gut, dass der Sportplatz in Bischofszell über keine Anzeigetafel verfügt.

Kein geschenkter Ehrentreffer

Die Zuschauer bekamen viel geboten. Auch wenn sich im Verlaufe der zweiten Halbzeit die Stimmen mehrten, dass man jetzt mal den Einheimischen ein Tor schenken möge. Einen Treffer fürs Poesiealbum oder die Vereinschronik. Aber nichts dergleichen geschah. Nach dem Spiel bilanzierte man gerade mal drei gefühlte Abschlüsse für die Platzherren. Die Schüsse gingen aber nicht aufs Tor, geschweige denn rein. Christof Lampart