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„Goldene“ Groppe bestaunen

Montag, 14. November 2011

Schlicht „Fische“ lautet der Titel der neuesten Sonderausstellung des Naturmuseum Thurgau, welche heute Samstag in Frauenfeld ihre Pforten öffnet. Zu sehen ist dabei ein altes Ausstellungskonzept in einem ganz neuen Kleid.

CHRISTOF LAMPART

Die Produktion des Naturmuseums Solothurn ist das, was man eigentlich im Frauenfelder Naturmuseum schon lange nicht mehr gesehen hat: eine klassische Vitrinen-Ausstellung. Allerdings eine moderne – und das macht es nicht nur für den Kurator des Naturmuseums, Hannes Geisser, sondern vor allem auch für Kinder interessant.

Lebensechte Fischpräparate

Denn zu sehen sind in den Schaukästen nicht in etwa simple „Fischgräten“, sondern lebensechte Fischpräparate. Und das ist keine Selbstverständlichkeit. Denn während das Ausstopfen von Landsäugern und Vögeln zum gewohnten Alltag von Präparatoren gehören, sind es Fische mitnichten. Erst den beiden Schweizer Präparatoren Matthias Fahrni und Rudy auf der Maur ist in den letzten Jahren  dank einer sehr aufwändigen Methode der Plastifizierung gelungen, Fischpräparate von höchster Qualität herzustellen. Viele der rund 80 in Frauenfeld gezeigten Fische stammen aus ihrer Werkstatt. Auch die Groppe ist darunter, mit welcher sie an den Präparatoren-Weltmeisterschaften 2008 die Goldmedaille gewannen. „Ich finde das Lebensechte, das von den Fischen ausgeht, absolut faszinierend“, gesteht denn auch ein staunend davor stehender Hannes Geisser.

Problematisches Miteinander

Doch es gibt in dieser Ausstellung nicht nur Präparate, deren Grösse von winzig bis riesig reicht, zu bestaunen. Die Ausstellung fokussiert sich darüber hinaus auf die faszinierende Unterwasserwelt unserer einheimischen Bäche, Flüsse und Seen. So können die verschiedenen Gewässerlebensräume anschaulich erlebt werden. Auch wird auf Probleme hingewiesen, die sich aus dem Nebeneinander von Fischen und Menschen – zum Beispiel bei Flusskraftwerken oder bei der Verschmutzung der Flüsse durch die Menschen - ergeben.

Doch es geht auch spielerisch und echt märchenhaft zu und her. In einem überlebensgrossen, schillernden Riesenfisch können Gross und Klein Fischmärchen und Sagen hören. Eine Hörstation, welche die Frage beantwortet, ob Fische wirklich stumm sind, ein Puzzle und ein Lachsspiel laden ebenso zum kurzweiligen Verweilen ein. Die Ausstellung ist bis und mit dem 12. April 2012 zu sehen – und zwar von Dienstag bis Samstag jeweils von 14 bis 17 Uhr und Sonntag von 12 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.