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Glückskekse mampfen mit Mike Shiva

Montag, 9. Mai 2011

Pandabären baden gerne, Mike Shiva bevorzugt ein kühles Bier. Und Glückskekse kommen immer gut an. Wie auch beim 37. Mammut-Flossrennen auf der Sitter, das auch dieses Jahr Tausende an Besuchern anlockte.

CHRISTOF LAMPART

So müssen sich Helden oder zumindest Prominente fühlen. Wenn einem die Leute zujubeln, wenn man um die Ecke, bzw. Kurve biegt, dann ist das sicherlich toll. Diesem Gefühl konnten sich alle hingeben, welche am Sonntag zwischen Degenau und Kradolf auf ihren selbstgebastelten Flössen die Sitter hinab flössten. Denn kaum erspähten die ersten Leute auf der Leutswiler Brücke die Boote, hob auch schon Jubel an. „Das erste Floss kommt“, ruft  denn auch Speaker Stefan Kull. Ein gut gemeinter Kommentar, doch eigentlich überflüssig, denn die meisten der Zuschauer sitzen und stehen schon über eine halbe Stunde auf der Leutswiler Sandbank und harren dort gespannt der Flösse, die da kommen sollten.

Wasser kennt keine Grenzen

Dicht gedrängt sitzen sie da. Und die „Dichte“ nimmt noch zu. Zum einen, weil der Zuschauerstrom kein Ende zu nehmen scheint. Und zum anderen, weil in den letzten Minuten die Sitter Zentimeter um Zentimeter vom Ufer „weggefressen“ hat. Die Einleitung des Gübsensee-Wassers in die Sitter scheint also erfolgreich zu verlaufen. Eine Mutter räumt die Picknickdecke einen halben Meter weiter nach hinten, womit der selbstgewählte „Sicherheitsabstand“ weg, und der Kontakt zum bis dato unbekannten Nachbarn unvermeidlich ist. Smalltalk zwischen Hausfrauen ist also angesagt. Über Wetter und Wasser. Ein emsiger Vater wählt eine andere Variante, um der Überflutung zu entgehen, indem er mit seiner Familie einen kleinen Damm aus Sand und Steinen baut. Fünf Minuten später gehört auch dieser der Vergangenheit an. Hampi aus Eschlikon nimmt’s mit Humor: „Wahrscheinlich will die Sitter, dass nicht nur die Flösser, sondern auch wir nass werden.“

„Mit viel positiver Energie“

Jemand wirft einen Holzkohlengrill an, die Menschen stehen dicht gedrängt und – Mike Shiva kehrt zurück. Erst vor wenigen Minuten ist das pinkfarbene Shiva-Boot an den Sandbänken elegant vorbei gerauscht. Wie es sich jetzt herausstellte, hat es nur gekehrt und sich flussaufwärts wieder hoch gekämpft, um an der Sandbank anzulegen und Glückskekse zu verteilen: „Nehmt nur, sie kommen mit viel positiver Energie und mit viel Liebe“ haucht’s penetrant aus dem Lautsprecher. Zugegriffen wird trotzdem gerne und rein gebissen: „Ein Abenteuer winkt ihnen“, heisst es auf dem Zettel. Ob damit eine Beratung durch den Shiva-Mike (4.50/Min.) gemeint ist oder vielleicht doch eine Teilnahme am Flossrennen im 2012, lässt der Zettel wohlweislich offen. Doch das eine ist zu teuer und das andere noch weit zu weg. Unterdessen dreht „Kung-Fu-Panda“ sein Pirouetten auf dem Wasser. Die Show „must go on“.  Und die Welle schwappt gewissermassen fliessend vom Fluss auf die Menge über. Die „la ola“ brandet auf uns sorgt rund um die Sandbank für Gänsehautfeeling. Und das hat an diesem Tag nun wirklich nichts mit der Tatsache zu tun, dass die Sitter gerade einmal 8 Grad Celsius aufweist.