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Gemeinde Lommis saniert Flurstrassen und bringt Kreditantrag über eine Million Franken an die Urne

Samstag, 24. Oktober 2020

Am 29. November entscheiden die Lommiser, ob sie einen Millionenkredit für die periodische Wiederinstandstellung ihrer Flur- und Waldstrassen sprechen. Am Samstag informierte die Gemeinde übers Geschäft.

Christof Lampart

Eigentlich hätte der Informationsanlass angesichts des Themas, aber auch wegen den wieder stark ansteigenden Coronafallzahlen beim Waldparkplatz im Bürgerwald stattfinden sollen. Doch der Regen zwang das Dutzend Interessierte, die sich zum Kommen entschieden hatten, unter ein breites Gebäude-Vordach in der Nähe, wo der für den Unterhalt der Strassen zuständige Lommiser Gemeinderat Karl Stadler und Walter Traber vom Amt für Landwirtschaft des Kantons Thurgau am Samstag über die Periodische Wiederinstandstellung (PWI) informierten. 

Strassenbelastungen nahm ständig zu

Laut Karl Stadler genügten viele Flur- und Waldstrassen in Lommis nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Sei es, weil die Strassen durch immer schwerere Gefährte oder zunehmende Unwetter in den letzten Jahrzehnten massiv gelitten hätten: «Vor 35 Jahren hatten wir noch 28-Tonnen-Lastwagen auf unseren Flurstrassen, heute fahren hier 40-Tönner, obwohl die Strassen dafür nicht ausgelegt sind.»

Deshalb hat die Gemeinde beim Kanton Bedarf in Sachen PWI angemeldet und 21,6 Kilometer Flur- und 13,7 Kilometer Waldstrassen zur Sanierung ausgeschieden.

Fast zur Hälfte von Bund und Kanton finanziert

Die Sanierung, sagt Stadler, koste Lommis zwar eine Stange Geld. Doch sei durch die PWI sichergestellt, dass von der einen Million Franken an Baukosten Bund und Kanton 48 Prozent, also 480‘000 Franken, übernehmen werden – wenn der Souverän am 29. November an der Urne Ja sagen sollte. Genau dafür warb der Lommiser Gemeinderat, weil Lommis so sein Flur- und Waldstrassennetz verhältnismässig günstig sanieren könnte.

Das Honorar für die Ingenieursarbeiten von rund 60‘000 Franken hat die Gemeinde zu übernehmen, so dass diese 580‘000 Franken schultern muss, die durch die Spezialfinanzierung gedeckt seien und über 40 Jahre hinweg abgeschrieben würden. «Das bedeutet, dass wir mit jährlichen Abschreibungen von 14‘500 Franken rechnen. Dazu kommen jährliche Unterhaltskosten von 24‘000 Franken, was bedeutet, dass wir die Beiträge nicht erhöhen müssen», sagt Stadler über die finanziellen Folgen.

Ganze Umsetzung im Jahr 2021 vorgesehen

Laut Walter Traber, beim Landwirtschaftsamt des Kantons Thurgau für die Meliorationswerke zuständig, haben im Thurgau bis jetzt 19 Gemeinden vom PWI profitiert. Langrickenbach war 2006 die erste, Lommis wäre die 20.

Sagt das Stimmvolk Ja, so würden die Arbeiten zügig voranschreiten. Im Januar 2021 würden die Bauarbeiten ausgeschrieben und im Februar vergeben. Im März sei mit dem positiven Regierungsratsbeschluss in Sachen Kantonsbeitrag zu rechnen, so dass man im April das Projekt beim Bundesamt für Landwirtschaft einreichen könne.

Im Mai sei dann mit der Beitragsverfügung des Bundes zu rechnen, so dass man im Juni voraussichtlich mit der Sanierung beginnen und diese bis im Oktober 2021 abschliessen könne, erklärt Stadler.