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Förderverein Tonhalle: Momentan etwas ratlos

Samstag, 5. Mai 2012

Trotz grosser Werbeanstrengungen konnte der Förderverein Tonhalle Wil im letzten Jahr nur wenige Mitglieder hinzu- gewinnen. Und das, obwohl er ihnen ein überaus attraktives Programm anbot.

CHRISTOF LAMPART

Der Präsident des Fördervereins Tonhalle Wil (FTW), Walter Engelhard, zog am Mittwochabend anlässlich der Hauptversammlung im kleinen Saal im Untergeschoss der Tonhalle eine zwiespältige Bilanz. Denn während in Sachen Mitgliederzuwachs klar das Ziel verfehlt wurde, konnten zugleich über 8000 Franken als Beiträge an Tonhalle-Veranstaltungen weiter- gegeben werden.

Höhepunkt «Zauberflöte»

Ein Höhepunkt im vergangenen Vereinsjahr bildete unbestritten das Sponsoring des FVT einer für Kinder und Jugendliche überarbeitete Fassung von Mozarts «Die Zauberflöte», welche im November zweimal in der Tonhalle zur Aufführung gelangte. Die Fassung der Oper wurde für ein Laienorchester bearbeitet – nämlich für das Jugendorchester Wil unter der musikalischen Leitung von Martin Baur. Der gesangliche und schauspielerische Part wurde von Profis der Kleinen Oper Homburg übernommen. Engelhard fand für die Aufführungen nur lobende Worte: «Das Zusammenspiel von Laien und Profis klappte hervorragend, und vor allem die Profis waren voll des Lobes über die Qualität und die an den Tag gelegte Begeisterung der jugendlichen Laien des Jugendorchesters.» Dieses Experiment sei «total gelungen» gewesen und sollte, so Engelhard, «bei Gelegenheit wiederholt beziehungsweise fortgesetzt werden, um auch der Wiler Bevölkerung zu zeigen, über welches künstlerisches Potenzial wir in unserer Stadt verfügen.»

«Momentan etwas ratlos»

Ein viel grösseres Potenzial gelte es auch in Sachen neu geworbene Vereinsmitglieder auszuschöpfen, betonte Engelhard. Nachdem im vergangenen Jahr weder die kostenintensive Beilegung des Werbeflyers in den «Wiler Nachrichten» noch das aktive Verteilen der Flyer im Rahmen von Aufführungen etwas gebracht habe, sei man hinsichtlich einer erfolgreichen Mitgliederwerbungs-Strategie «momentan etwas ratlos», gestand Engelhard. Dennoch wolle man im kommenden November eine exklusive musikalisch-humorvolle Mitgliederveranstaltung im Theatersaal der Tonhalle durchführen, bei welcher der FVT als Veranstalter auftreten wird. Des weiteren wird der FVT mit «Die Harry Belafonte Story» (Musical-Crossover) und Hemingways «Der alte Mann und das Meer» (Schauspiel) zwei Veranstaltungen sponsern. Keinerlei Diskussionen gab es über die Rechnung 2011 und das Budget 2012, welche beide einstimmig genehmigt wurden. Während die Rechnung 2011 mit einem Defizit von 3100 Franken schloss, womit das Vereinsvermögen auf 33 800 Franken schrumpfte, sieht das Budget 2012 sogar ein Minus von über 6700 Franken vor. Musikalisch umrahmt wurde der Abend durch das ebenso blutjunge wie talentierte Instrumentalensemble «Trio Flagrante», das in der Besetzung Katharina Schick (Klavier), Martina Bleiker (Violine) und Mirjam Aschwanden (Akkordeon) Werke von Piazolla und Pachelbel vortrug.