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Felben-Wellhausen: Unterführung ist unten durch

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Der Gemeinderat von Felben-Wellhausen empfahl, kein Geld mehr in die Hand zu nehmen, um die Passage zum Bahnhof auf Vordermann zu bringen. Die Stimmbürger sahen das auch so. CHRISTOF LAMPART

FELBEN. Die Diskussion währte lange, doch das Verdikt liess am Ende an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Mit 63 Ja zu 14 Nein lehnte der Souverän einen Planungskredit von 300 000 Franken ab und versetzte somit der Personenunterführung beim Bahnhof den Todesstoss.

92 Personen – das waren 5,34 Prozent aller Stimmberechtigten – kamen am Montagabend in das Gemeindehaus von Felben-Wellhausen zur Gemeindeversammlung. Während die fünf Einbürgerungsgesuche mit insgesamt zehn Personen mit Ja-Stimmen-Anteilen zwischen 71 und 88 Stimmen in offener Abstimmung und fast diskussionslos im Schnelldurchgang grossmehrheitlich gutgeheissen wurden, sah dies in Sachen Personenunterführung anders aus. Hier herrschte deutlicher Diskussionsbedarf.

«Steht in keinem Verhältnis»

Zur Ausgangslage: Der Gemeinderat hatte dem Souverän beantragt, auf die 300 000 Franken für einen Planungskredit zu verzichten. Dieser hätte zur Ausarbeitung eines Projektes zum Erhalt der Personenunterführung beim Bahnhof Felben-Wellhausen dienen sollen, welches wohl noch einmal an die 1,5 Millionen Franken gekostet hätte. Gemeindepräsident Werner Künzler unterstrich, dass von den SBB kein Geld zu erwarten sei. Im Gegenteil: Die SBB wollen die Personenunterführung im Rahmen der zukünftigen Entwicklung der Bahninfrastruktur entlang der Strecke Winterthur–Weinfelden aufheben. Die Finanzierung der Personenunterführung-Sanierung sei somit alleine Gemeindesache. Künzler stellte deshalb fest: «Aufwand und Ertrag stehen aus Sicht des Gemeinderates in keinem Verhältnis.» In der Diskussion pflichteten viele Künzler bei. Andere wiederum wiesen darauf hin, dass die Erreichbarkeit des Bahnhofes zum Teil erschwert, der Weg zum Perron für manche länger werden könnte. Künzler versprach, sich dafür einzusetzen, dass der Bahnhof auch zukünftig für alle gut erreichbar sein werde.

Vier Steuerprozente weniger

Auch die weiteren Abstimmungen wurden grossmehrheitlich gutgeheissen: Dem Budget 2016, das bei einem Ertrag von rund 7,23 Millionen und einem Aufwand von rund 7,31 Millionen von einem Rückschlag von 83 000 Franken ausgeht, wurde ebenso zugestimmt wie dem von 58 auf 54 Prozente gesenkten Steuerfuss. Oppositionslos passierten auch ein Kredit über 300 000 Franken für den Ausbau des kommunalen Glasfaserkabelnetzes sowie den Auftrag zur Ausarbeitung eines Antrages an einer der nächsten Gemeindeversammlungen zur Unterstützung der Genossenschaft Dorfzentrum mit einem finanziellen Beitrag von zwei Millionen.