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Ein echter Ritter kämpft für die CVP

Donnerstag, 7. April 2011

Nach der Versammlung ist vor der Versammlung. Während am Dienstagabend die ordentliche Mitgliederversammlung der CVP Wil wenig Brisanz barg, könnte dies Ende Mai ganz anders sein, laden doch dann die Christdemokraten zu einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung ein.

CHRISTOF LAMPART

Dass es innerhalb von gut sechs Wochen – der genaue Termin steht noch nicht fest – zu zwei Mitgliederversammlungen kommt, dürfte auch in der jüngeren Geschichte der CVP Wil ein singuläres Ereignis sein. Dass man aber nicht darum kommt, ist klar, wird doch dann, Ende Mai, im Grunde genommen nur ein Traktandum – die Parolenfassung für die verschobene Gemeindefusionsabstimmung – auf der Tagesordnung stehen.

CVP-Präsident Patrick Bernold zog vor 30 Parteimitgliedern im „Hof“ eine positive Bilanz seines ersten Amtsjahres – auch wenn dieses kein ruhiges gewesen sei. So musste unter anderem die Parteileitungsstruktur im Hinblick auf die von der CVP-Kantonalpartei geforderte Erneuerung mit mindestens fünf Ressorts angepasst werden. Ebenso mussten bis April 2011 alle Ortsparteien ihre Statuten mit den kantonalen Vorgaben in Übereinstimmung bringen; dieses Geschäft brachte die Wiler CVP im Verlaufe des Abends rasch über die Bühne. Auch galt es im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen 2012 erste Abklärungen zu treffen und das Ressort Personelles zu reaktivieren.

„Bergholz“ und Gemeindefusion

Politisch habe das Jahr 2010 fast gänzlich im Zeichen der „epochalen“ Bergholz-Abstimmung gestanden, so Bernold. Auch nach der klaren Annahme durch den Souverän wolle die CVP der Stadt Wil die Realisierung des neuen Sportparks in den nächsten Jahren „konstruktiv begleiten und sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass der vorgegebene finanzielle Rahmen möglichst eingehalten werden kann“, sagte der Ortsparteipräsident.

Noch dominanter als die Bergholz-Abstimmung dürfte in diesem Jahr die Gemeindevereinigung Wil-Bronschhofen sei, mutmasste Bernold. Das Geschäft sei zwar noch im Parlament hängig, aber die ausserordentliche Mitgliederversammlung Ende Mai und ein überparteilicher, kontradiktorisches „Podium“, dass voraussichtlich am 31. Mai im Saal der Psychiatrischen Klinik Wil über die Bühne gehen wird, zeigten doch, wie wichtig dieses Geschäft sei.

Positiv hat sich im 2010 die Parteikasse entwickelt, konnte man doch einen Gewinn von 5‘900 realisieren, womit der Vereinsvermögen auf 23‘000 Franken stieg. Das Budget 2011 sieht bei gleich bleibenden Mitgliederbeiträgen (80 Franken für Einzelmitglieder; 120 für Paare) einen Gewinn von 5100 Franken vor. Sowohl die Rechnung 2010, das Budget 2011 und die Höhe der Mitgliederbeiträge wurden einstimmig genehmigt.  

„Ritter vom Heiligen Grab“

Im Anschluss an die Traktanden erhielt der ehemalige Kommandant der päpstlichen Schweizergarde und Wiler Nationalratskandidat, Elmar Mäder, Gelegenheit, sich und sein Politikverständnis vorzustellen. Der „Grossoffizier des Sacro Militare Ordine di San Giorgio“ und „Ritter vom Heiligen Grab von Jerusalem“ betonte – wenig überraschend -, dass sein besonderes Augenmerk der Sicherheitspolitik, aber auch der Aussenpolitik gelte. Er trete an, weil er sich für die Allgemeinheit einsetzen wolle. Falls er nicht gewählt werde, könne er jedoch gut damit leben, denn „es geht mir nicht nur um viele  eigene Stimmen, sondern vor allem auch darum, dass man mit seinem eigenen Einsatz möglichst viele Leute für ein politisches Engagement bewegen kann.“

Beim Apéro wurde das langjährige, aktive Parteimitglied Monika Stillhart verabschiedet, welche in Toggenburg umzog. Stillhart war von 1997 bis 2000 Mitglied im Schulrat Wil und sass für die CSP von 2007 bis 2010 im Stadtparlament. Daneben engagierte sich bei den CVP-Frauen sowie im Vorstand der CVP Wil-Untertoggenburg.