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Druckgeschäft wird Nebensache

Dienstag, 5. August 2014

Die Baumer AG in Islikon bei Frauenfeld hat sich von der Druckerei hin zur Spezialistin für Direktwerbungslösungen entwickelt und etabliert sich zunehmend als Kompetenzzentrum für Dokumentenprozesse. CHRISTOF LAMPART

ISLIKON. Wer zum Chef will, muss unten warten, bis er abgeholt wird. Nicht aus Unhöflichkeit, sondern aus Sicherheitsgründen. Denn wie der Geschäftsführer und Verwaltungsratsdelegierte der Baumer AG, Daniel Jud, später im Sitzungszimmer erklären wird, ist Sicherheit bei seiner Firma absolut Trumpf.

Das ist wohl verständlich, wenn man weiss, dass die Firma aus Islikon unter anderem auch streng Vertrauliches druckt: Rechnungen von kantonalen Ämtern sind ebenso darunter wie auch die Pin-Codes von Banken und anderen Dienstleistern.

Komplette Lösungen

Apropos Dienstleistung: Daniel Jud möchte die Baumer AG auch in Zukunft als Kompetenzzentrum für Dokumentenprozesse etablieren. «Wenn gewünscht, übernehmen wir für den Kunden die ganze Prozesskette – von der Herstellung der Dokumente bis zum Versand.» Dass sich das ab einer gewissen Menge lohnt, liegt für Daniel Jud auf der Hand. «Zum einen kostet der Druck eines Briefes bei uns halb so viel, und zum anderen spart der Kunde bei uns, da wir Massensendungen aufgeben, noch einmal beim Versand.»

Die Baumer AG hat sich in den letzten Jahren am Markt immer weiter weg vom reinen Druckgeschäft bewegt. Gerade noch 40 Prozent macht das traditionelle Geschäft mit integrierten Etiketten, Ausweis-/Identifikationssystemen, Sicherheitsdokumenten sowie integrierten Taschen und Kuverts noch aus und wurde vom Bereich Direktmailings (55 Prozent) überholt. Der mit fünf bis zehn Prozent noch kleinen aufstrebenden Sparte Outsourcing misst Daniel Jud für die Zukunft eine grosse Bedeutung bei. «Langfristig werden die reinen Produkte, bezogen auf ihren Anteil am Gesamtgeschäft, wohl weiter abnehmen, während das ganze Prozessmanagement für uns weiter an Bedeutung gewinnen dürfte.»

Drei Geschäftsfelder

Gegenwärtig deckt die Firma also die drei Geschäftsfelder Dialog, Dokument und Prozess ab. Bei erstem dreht sich alles um die professionelle Abwicklung von Mailing-Versand für die Direktwerbung. «Wir vereinen dort alles: Briefe, E-Mails sowie Aufmerksamkeit erregende Verpackungen, sind wir doch Produktspezialisten für haptische Ideen und crossmediale Technologien. Dabei verfolgen wir nur ein Ziel. Unser Kunde muss durch unsere Aktionen vermehrt von der anvisierten Zielgruppe wahrgenommen werden», sagt Geschäftsführer Jud. Gegenwärtig beschäftigt die Baumer AG 40 Personen. Auch hat die Baumer AG nach dem Neubau vor vier Jahren erst kürzlich wieder in den Maschinenpark investiert, wurde doch im Verlaufe des Monats Juni ein neues digitales Endlos-Inkjet-Farbdrucksystem installiert. «Das ermöglicht unseren Kunden echtes segmentorientiertes Marketing in höchster Qualität», so Daniel Jud.