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Die, die mit dem Zigeuner tanzt

Montag, 7. Februar 2011

Mit dem gefälligen und in seiner Art wohl einzigartigen Nummern-Musical „Coppelia“ traten am Montagabend die Philharmonic Brass Band „Generell5“ im Weinfelder „Trauben“ auf.

CHRISTOF LAMPART

Im gut zur Hälfte gefüllten „Trauben“-Saal startete das sogenannte „Brass Band Musical“ in Weinfelden den zweiten Teil seiner Tournee,  die am 6. März in Wien enden und bis dahin nicht weniger als noch 19 Vorstellungen in der Schweiz, in Deutschland und Österreich umfassen wird.

Besser im Bett als auf der Bühne

Da müssen die Ensemble-Mitglieder schon fit sein, wollen sie die Strapazen durchstehen. Doch das waren sie am Montag nicht. Während Stana Hezoucky die Titelrolle zwar etwas verhalten, nichtsdestotrotz jedoch stimmlich souverän und facettenreich in der Phrasierung gestaltete, war ihrem Bühnenpartner und Ehemann, Jonas Kägi in seiner Rolle als Zigeuner Peter die Erkältung stimmlich massiv anzumerken. Ihm fehlte die jugendliche Strahlkraft in den Duetten ebenso wie das Vermögen, die lyrischen Stellen so auszusingen, ohne dass die Stimme in den hohen Lagen brüchig wirkte. Aber wie schon gesagt: der Mann war definitiv krank und hätte – eingedenk der Strapazen der nächsten Tage - eher ins Bett, denn auf die Bühne gehört. Aber dann hätte das Ensemble die Weinfelder Vorstellung absagen müssen – und das wollte nun doch niemand, denn „the show must go on.“  Immerhin  bewies Jonas Kägi bei den Dialogen Charme und Witz und bei den gut getanzten Tanzeinlagen machte er mit viel Einsatz einiges von seiner reduzierten Gesangsstimme wieder wett.

Ein paar Scherze zwischendurch

Die Geschichte von der reichen Oberschicht-Dame, die sich durch Zufall in einen Zigeuner verliebt, ist nicht neu. Auch die vielen Lieder, von denen manche aus berühmten Musicals stammten, waren es nicht. Es war jedoch das – trotz Krankheit – frische, unverbrauchte Auftreten der Mitglieder, das den Funken zum Publikum  trotz weitgehend hervorsehbarer Handlung  (Regie: Albert Kessler) überspringen liess. Einwandfrei war auch die Darbietung der „Generell5“-Mitglieder Andi Carniello-Hedinger, Elias Heigold (beide Trmpete), Thomas Gmünder (Horn), Joachim Tanner (Posaune) und Markus Hauenstein (Tuba).  Sie begleiteten nicht nur gekonnt, sondern warteten immer während der Umziehpausen der Hauptdarsteller mit kleinen musikalischen und verbalen Scherzen auf, welche wiederum merklich zur guten Laune des Publikums beitrugen.