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Diane Noack: Auf den Flügeln der Farben

Mittwoch, 4. Juli 2012

Unverhofft kommt oft – dieses Sprichwort trifft auch auf den künstlerischen Werdegang von Diane Noack zu. Denn eigentlich hatte die gebürtige Dresdenerin mit dem Malen lange nichts am Hut. Doch nun stellt sie in Bälde in der Hirslanden-Klinik Am Rosenberg in Heiden ihre imposanten Werke aus.

CHRISTOF LAMPART

„Nein, mit dem Malen hatte ich es früher überhaupt nicht“, lacht Diane Noack. Und das hatte einen ganz besonderen Grund: „Ich hatte Angst, dass ich gegenständlich Malen müsste“. Erst als eine Freundin sie im Jahr 2000 zu einem Malkurs mitnahm und die Kursleiterin ihr erklärte, dass sie bei ihr nicht gegenständlich malen müsse, war der Bann gebrochen.  Seither lebt sie ihre Kreativität durchs Malen aus. Ganz besonders interessiert Noack – was bei einem Brotberuf als Lichtdesignerin wohl nicht so überrascht – vor allem die Wirkung von Farben und weniger die Formen. Mehr das Feinstoffliche also, denn das Konkrete. Wer „zwischen den Farben“  lesen, bzw. schauen kann, trifft die (Farb-)Wellenlänge der Frohnatur und Ästhetin, welche Diane Noack zweifelsohne ist.

Positive Emotionen wecken

Obwohl Diane Noack abstrakt und fast ausschliesslich in Acryl arbeitet, das sie aber auch mit Materialien wie Sand, Rinde oder Stoffe kombiniert,  wirken ihre Werke abwechslungsreich und spannend.  Dabei wechselt sie munter zwischen Klein- und Grossformaten und  bringt oft im meditativen Zustand Seelenbilder von sich auf die Leinwand, die beim Betrachter vieles auszulösen vermögen. Und das ist auch die Absicht der Künstlerin. Denn wenn Diane Noack über ihre Art zu Malen spricht, dann klingt das so: „Die Farben sind bei mir die Grundmaterie. Es geht mir darum, mit meinen Bildern positive Emotionen zu wecken. Ich will, dass die Leute beim Anschauen der Bilder diese Emotionen spüren und somit nicht nur passive Konsumenten sind, sondern aktive Betrachter werden.“  Tatsächlich vermeint man beim Betrachten der meist titellosen Werke  ab und an richtiggehend „mitzuschwingen“, überträgt sich doch die Kraft der Farbe oft ungefiltert auf den Schauenden, der somit unmittelbar zum Sehenden und letztlich zum Verstehenden wird.

Detailplanung vor Ort

Doch so „emotional“ Noacks Kunstschaffen auch ist –, so „durchgeplant“ sind ihre Ausstellungen. Da macht die Ausstellung im „Rosenberg“  keine Ausnahme. Denn  Diane Noack fühlt sich erst dann wohl, wenn sie weiss, dass ihre Bilder an den richtigen Ort kommen und letztlich am richtigen Platz hängen. „Ich bin immer frühzeitig an den Ausstellungsorten und schaue mir die Räumlichkeiten genau an. Danach erarbeite ich für mich ein Ausstellungskonzept und zeichne Pläne, wie ich die Bilder hängen möchte. Das dauert oft Tage, bis es steht. Aber wenn es steht, dann bin ich zufrieden und glücklich, denn ich bin mir dann sicher, dass die Ausstellungsbesucherinnen und –besucher von mir das Bestmögliche zu sehen bekommen.“ Und wie sieht das Ausstellungskonzept für den „Rosenberg“ aus? „Das weiss ich jetzt noch nicht, das wird sich in den nächsten Tagen entscheiden“, antwortet Diane Noack.  Eines ist auf jeden Fall jetzt schon sicher: auf die Heidener Ausstellung, welche am  28. Juni ohne Vernissage ihre Pforten öffnet, dürfen Kunstinteressierte heute schon gespannt sein.