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Bücher wechselten säckeweise die Besitzer

Sonntag, 3. Juli 2011

Es war ein Festtag für Leseratten, zu welchem am Samstagvormittag die Regionalbibliothek Weinfelden ein, fand doch in ihren Räumlichkeiten der Bücher-Bring-und-Holtag statt.

CHRISTOF LAMPART

Um Punkt 9 Uhr, als die Regionalbibliothek ihre Pforten öffnete, standen vier Leute davor. Keinbe fünf Minuten später waren es bereits über 20, welche sich um die Tische scharten, „bewaffnet“ mit Papiertaschen, in denen sie jene Bücher versorgten, welche ihnen die nächsten Wochen und Monate versüssen sollten.

Zuerst zugreifen, dann denken

Einige waren bereits in den Jahren zuvor mit von der Partie. Man kennt sich untereinander, gibt schon einmal den einen oder anderen Tipp. Vor allem aber schreitet man konzentriert die Tische ab. Neun Meter misst die Auslage, auf der insgesamt drei Bücherreihen und Hunderte von Schmöker stehen. Und zwar nicht nur Altes, sondern auch Neues. Da gilt es schon schnell zu sein und zuzugreifen, will man sich ein Buch provisorisch sichern; zurücklegen kann man es später immer noch. „Wir haben noch Papiertaschen“, erklärt ein Bibliothekarin, während ein Mann einen Stapel Bücher nach draussen trägt.

Von Rausch und Rauch

Viele nehmen nicht nur Bücher, sondern habe auch solche mitgebracht. „Bei mir sind die Regale voller Bücher. Ich behalte deswegen nur wenige und bringe die Meisten im nächsten Jahr wieder“, erklärt eine Frau. Anna Schmitt aus Schmidshof ist vom Gebotenen „begeistert“. Sie ist nicht wegen eines speziellen Autors gekommen, vielmehr nehme sie einfach „was spannend aussieht.“ Auch Georgia Büchler aus Märstetten ist fündig geworden. „Hier gibt es immer eine grosse Auswahl an Büchern“, schwärmt sie.

Brown, Schätzing, Rankin, Heinichen, Eschbach – es sind vor allem die moderner Thriller- und Krimiautoren, die wie warme Weggli weggehen. Da haben es Dumas‘ „Graf von Monte Christo“  und Schillers „Gesammelte Gedichte“ schon deutlich schwerer. Und auch die Ludlum-, - und Crichton-Bücher gehören in diesen Stunden eher zu den „Ladenhütern“. Vielleicht wird es im nächsten Jahr schon anders sein. Doch das werden die  am Wochenende übriggebliebenen Bücher nicht mehr „erleben“, denn sie werden noch diesem rauschhaften Tag in Rauch aufgehen – nämlich in der KVA Thurgau.