Aktuell

BRAUNAU. Braunaus Gemeindeammann David Zimmermann liess an der Budgetversammlung eine Bombe platzen. Er teilte mit, dass ein Geschäftsmann eine Überbauung inklusive Gemeindeverwaltung und Feuerwehrdepot realisieren will.

CHRISTOF LAMPART

Geplatzten Bomben haftet im nachhinein oft der Ruf an, urplötzlich hochgegangen zu sein; eben zu einem Zeitpunkt, an dem niemand damit gerechnet hat. Dem war auch am Freitagabend so, als in der Braunauer Turnhalle, vor 88 Stimmberechtigten, Gemeindeammann David Zimmermann kurz vor 22 Uhr die «Bombe platzen» liess.

Zimmermann teilte mit, dass er von einem Braunauer kontaktiert wurde, welchem das jahrelange Gezänke um die Überbauung der Parzelle 269 im Dorfzentrum so zuwider war, dass dieser den Bettwiesener Geschäftsmann Beat Meier kontaktierte. Dieser wiederum suchte das Gespräch mit der Gemeinde und erklärte sich bereit, nicht nur einige Wohnungen, sondern auf dem gleichen Areal die Wünsche der Politischen Gemeinde zu realisieren: also Büros für die Gemeindeverwaltung, ein Feuerwehrdepot und einen Entsorgungsplatz.

Vorwurf aus der Versammlung

Ob die Gemeinde die Räume mieten oder als Stockwerkeigentum erwerben werde, sei noch «völlig offen». Zimmermann betonte, dass er bis letzten Dezember «gar nichts» von diesen Plänen gewusst habe, weshalb man mit der öffentlichen Information bis zum heutigen Tage zugewartet habe. Tatsächlich liessen die Vorwürfe, die Gemeindebehörde habe in diesem Fall zu wenig offensiv und transparent agiert, nicht auf sich warten. «So schafft man kein Vertrauensverhältnis zwischen Behörde und Volk», wetterte Hanspeter Halter. Er dürfte durch diesen Coup die Möglichkeit schwinden gesehen haben, dass die Kommission «Zukunft Braunau», welche von Halter präsidiert worden war, bei der Lösung der Gemeindehausfrage wieder zum Zug kommt. Erst wenige Minuten zuvor hatte sich der Gemeinderat in der Kommissionsfrage durchgesetzt. Dieser hatte die Wiedereinsetzung der Kommission überprüft und empfahl nun diese erfolgreich zur Ablehnung. Ob «Zukunft Braunau» je ihre Arbeit wieder aufnehmen wird, ist zweifelhafter denn je.

Planauflage abwarten

Mit der öffentlichen Auflage des Bauprojektes ist im März/April zu rechnen. Man sollte erst einmal die Planauflage abwarten, bevor ein weiteres Projekt zerredet werde, warben nicht nur Gemeinderatsmitglieder, sondern auch andere Versammlungsteilnehmer dafür, dem Überraschungscoup eine Chance zu geben.