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Ära beendet, Zukunft gesichert

Montag, 12. März 2012

Die Raiffeisen Birwinken gibt es seit vergangenem Freitagabend nicht mehr. Denn deren Mitglieder beschlossen an der Generalversammlung einstimmig die Umbenennung in „Raiffeisenbank Berg-Erlen Genossenschaft“.

CHRISTOF LAMPART

Nachdem in der Mehrzweckhalle Berg alle Traktanden abgehandelt und die 569 Genossenschafter zum Essen über gegangen war, gestand der seit vielen Jahren als Bankleiter bei der Raiffeisenbank Birwinken tätige Peter Greuter im Gespräch, dass er überrascht gewesen sei, dass sich gar niemand gegen die Namensänderung zu Wort gemeldet und gewehrt habe. Schliesslich habe die Geschäftsstelle in Mattwil eine lange Geschichte und die Leute seien ihr emotional verbunden gewesen.

Mehr Platzbedarf, mehr Effizienz

Der Präsident des Verwaltungsrates, Michael Bötschi, hatte während der Versammlung noch einmal verdeutlicht, warum man sich jetzt zu diesem Schritt entschlossen habe. Mit der Verlegung des Hauptsitzes nach Berg  - am 22. September wird dort im alten Restaurant Post die neue Geschäftsstelle eröffnet werden - und der Beibehaltung der Geschäftsstelle in Erlen habe man die Weichen gestellt, um langfristig eigenständig bleiben zu können. Der rückläufige Schalterverkehr und die Zunahme des Internetbanking, einschneidende neue Vorschriften und dadurch auch mehr Platzbedarf  hätten zu einem Investitionsbedarf in Erlen und einem Platzmangel in Berg geführt. Zudem sei der Aufwand mit drei Filialen zu gross gewesen und die betrieblichen Abläufe nicht optimal. „Wir haben uns nicht zuletzt deshalb zu diesem Schritt entschlossen, weil wir somit die Hauptprozesse in Berg zusammenführen und optimieren können. Ausserdem haben wir dann alle Unterlagen an einem Ort“, ergänzte Bötschi.

Einstimmig gutgeheissen

Dass bei diesem Schritt bei manchen nun „viel Wehmut“ aufkomme, sei verständlich, doch sei die Entwicklung „logisch“, wolle man am Ziel, nämlich der Wahrung der Selbständigkeit der Bank, erfolgreich festhalten, so Bötschi. Dieser Argumentation folgten die Genossenschafterinnen und Genossenschafter vollumfänglich, hiessen sie doch per Statutenänderung sowohl den neuen Firmensitz, Berg, gut, als auch die Umbenennung der Bank in „Raiffeisenbank Berg-Erlen Genossenschaft“, diskussionslos und einstimmig gut.

„Solide Zahlen“

Die Stimmung blieb auch im weiteren Verlauf des Abends gut, denn die Raiffeisenbank Birwinken konnte mit 411 Mio. Franken (plus 32 Mio.) nicht nur erstmals die 400-Mio.-Franken-Hürde bei der Bilanzsumme überspringen, sondern trotz des immer schwieriger werdenden, geschäftlichen Umfelds einen Bruttogewinn von 2‘65 Mio. Franken erzielen. Der Reingewinn belief sich auf  727‘000 Franken, die bezahlten Steuern auf 348‘000 Franken. Für Bankleiter Peter Greuter waren dies „ganz gute, solide Zahlen.“ Eine Änderung gab es noch im Verwaltungsrat. Für den zurücktretenden Vize-Verwaltungsratspräsident Ruedi Grunder wurde neu Andreas Bischofsberger gewählt; und zwar ebenso einstimmig wie der restliche Verwaltungsrat, welcher bis auf Grunder erneut geschlossen im Rahmen der ordentlichen Erneuerungswahlen kandidierte.