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SV-TKSV: Eine echte Stütze für den Schützennachwuchs

Freitag, 5. August 2011

Der Schiesssport hat hierzulande eine lange Tradition. Doch seine Zukunft ist je länger de mehr „bedroht“, sind doch die Schützenzahlen seit Jahren rückläufig. Eine Vereinigung die sich mit kreativen Ideen und viel Geld gegen diese Entwicklung stemmt, ist die Sponsorenvereinigung des Thurgauer Kantonalschützenverbandes.

CHRISTOF LAMPART

Der Präsident der Sponsorenvereinigung des Thurgauer Kantonalschützenverbandes (SV-TKSV), Erwin Greminger, Schönholzerswilen, hat sich seit nunmehr über fünf Jahren die Nachwuchsförderung bei den Schützen auf die Fahne geschrieben – und zwar sowohl im Breiten- wie auch im Spitzensport. Im folgenden Interview geht Greminger unter anderem darauf ein, warum die SV-TKSV anlässlich ihres Fünf-Jahres-Jubiläums in diesem Jahr ihre Anstrengungen massiv erhöht haben.

Herr Greminger, wie ist es gegenwärtig um den Thurgauer Schützennachwuchs bestellt – und zwar sowohl qualitativ wie auch quantitativ?

Erwin Greminger: Es ist nicht Aufgabe der SV-TKSV den Thurgauer Schützennachwuchs zu beurteilen. Tatsache ist aber, dass auch dieses Jahr rund 15 Prozent der Feldschiessen-Teilnehmer zwischen zehn und 20 Jahre alt sind, also schützenmässig noch der Jugend angehören. Meiner Meinung nach ist das eine schöne Zahl, die nicht zuletzt auch deshalb erreicht wird, weil einige Vereine mit initiativen Ausbildnern eine hervorragende Nachwuchsförderung betreiben. Gleichzeitig haben aber viele Mühe, genügend Nachwuchsschützen zu rekrutieren, damit der Fortbestand des Vereinslebens langfristig gesichert ist. Es gibt viele Schützinnen und Schützen, die bereits in jungen Jahren ausgezeichnete Resultate schiessen und so manchen Aktivschützen „überflügeln“.

Die SV-TKSV, deren Präsident Sie sind, hat schon immer ein Herz für den Nachwuchs gehabt und einiges getan. Wie viel Geld haben Sie beispielsweise im letzten und in diesem Jahr in den Schützennachwuchs gesteckt?

Greminger: „Im vergangenen Jahr haben wir rund 13'500  Franken für unseren Nachwuchs und die Kaderschützen investiert. Dieses Jahr werden wir im Rahmen der Projekte (Jubiläum SV-TKSV, Feldschiessen-Wettbewerb, Göttibatzen), sowie der eingehenden Gesuche (Leistungskader TKSV, Vereine, etc.) einen noch grösseren Betrag zur Verfügung stellen.“

Wie viel wird das sein?

Greminger: „Wahrscheinlich etwas Mehr als das Doppelte. Wir werden im 2011 insgesamt rund 28‘000 Franken ausschütten können. Darin sind die bisherigen normalen Aufwendungen als auch unsere bereits zuvor erwähnten Jubiläumsprojekte enthalten. Dass wir aber so einen schönen Betrag ausschütten können, ist uns nur möglich, weil uns unser Hauptsponsor, die  „Raiffeisenbank“, mit 8‘000 Franken sehr grosszügig unterstützt. Den Rest tragen wir als SV-TKSV bei.“

 

 

 

Sie machen also viel. Und dennoch hat man in den fünf Jahren, die es die SV-TKSV schon gibt, kaum von ihr ausserhalb der Schützenfamilie  gehört. Warum ist die SV-TKSV so defensiv aufgetreten?

Greminger: „Unsere Auftritte waren in der Vergangenheit alles andere als defensiv. Mit verschiedenen Aktionen haben wir in den ersten Jahren versucht, unsere Vereinigung bekannt zu machen. Vielleicht war die Werbung aber zu stark auf die Schützen fokussiert. Dazu kommt, dass normale Aktivitäten rund ums Schiesswesen für die Medien leider kein gesuchtes „Futter“ sind.“

Anlässlich ihres fünfjährigen Jubiläums hat die SV-TKSV den „Göttibatzen“ ins Leben gerufen. Um was handelt es sich dabei bei diesem Projekt genau?

Greminger: „Wir wollen Sektionen und ihre Mitglieder finanziell unterstützen. Bedingung dafür ist, dass sie mit ihren Nachwuchsschützen Sektionswettkämpfe besuchen, bzw. schiessen. Die Schützenvereine müssen ihre jungen Schützen möglichst früh ins Vereinsleben integrieren, sonst springen diese bald wieder ab und suchen sich ein anderes Hobby; diesbezüglich ist ja das Angebot heute riesig! Deshalb sollen diejenigen Sektionen belohnt werden, die sich die Mühe und Zeit nehmen, die Nachwuchsschützen an auswärtige Schiessen zu begleiten.“

Über wie viele Mitglieder verfügt die SV-TKSV heute?

Greminger: „Heute dürfen wir auf rund 25 Firmen- und 60 Privatmitgliedschaften, sowie weitere 20 Gönnerschaften zählen.“

Was muss man tun, um Mitglied der SV-TKSV zu werden?

Greminger: „Man muss bereit sein, jährlich 500 (Firmen), bzw. 100 Franken (Private) für einen guten Zweck zu investieren. Die Mitgliedschaft kann jederzeit aufgelöst werden. Ohne Rücktrittsanzeige verlängert sich die Mitgliedschaft um ein weiteres Jahr. Auf der Homepage des Thurgauer Kantonalschützenverbandes (www.tksv.ch) sind die Anmeldeformulare verfügbar. Es genügt jedoch, mich telefonisch zu kontaktieren (071 / 633 28 23).“

Gibt es für SV-TKSV-Mitglieder irgendwelche Vorteile oder Vergünstigungen?

Greminger: „Die Firmen werden mit Logo und Link auf der Homepage des Mutterverbandes veröffentlicht. Jährlich findet eine Mitgliederversammlung statt. Dazu kommt, dass ebenfalls jährlich ein Mitglieder-Event organisiert wird, wobei die Besichtigung einer Firma im Mittelpunkt des Ausfluges steht. Diese Veranstaltungen bieten immer wieder gute Gelegenheiten für interessante Kontakte. Unsere Mitglieder werden auch zur Delegiertenversammlung des Thurgauer Kantonalschützenverbandes eingeladen.“

Welche Aktivitäten verfolgen Sie, um gezielt neue Mitglieder zu werben? Passiert dies eher zufällig in den Vereinen oder verfolgt die SV-TKSV diesbezüglich eine klare Strategie?

Greminger: „Wir versuchen immer wieder an Veranstaltungen wie Versammlungen, Projekte oder Schiessanlässen  auf die SV-TKSV aufmerksam zu machen. Dies war bis anhin vielleicht eher eine „Inzucht-Strategie“, die wir im Rahmen unseres Jubiläums etwas aufbrechen möchten. Die Öffentlichkeit soll wissen, dass es uns gibt – dass wir ehrenamtlich ohne jegliche Entschädigungen arbeiten und die Gelder unserer Mitglieder vollumfänglich unserer Jugend zukommen lassen.“

Ein weiterer Höhepunkt ist in diesem Jahr der „Jubiläumsstich“, dessen Finale am 3. September in Berg (300 Meter) und in Bürglen (25 Meter) ausgeschossen wird. Inwiefern kommt hier die Jugend ganz speziell zum Zug?

Greminger: „Die besten 50 Schützinnen und Schützen (10-20 jährig) werden in Berg in den verschiedenen Kategorien um Podestplätze kämpfen. Wir haben bewusst unseren Jubiläums-Stich nur für Nachwuchsschützen zugänglich gemacht. Basis war die Teilnahme am Eidgenössischen Feldschiessen 2011. Im Rahmen eines Ausscheidungsschiessen werden sich, wie erwähnt, 50 Schützen für das Finalschiessen qualifizieren.“

Welche Ziele hat sich die SV-TKSV für die nähere Zukunft gesetzt?

Greminger: „Die SV-TKSV möchte mit den laufenden Projekten 2011 natürlich den eigenen Bekanntheitsgrad steigern, mit der logischen Absicht, weitere Mitglieder zu gewinnen. Es soll klar gemacht werden, dass sich bereits eine kleine Investition lohnt – zur Förderung einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung und eines spannenden Sportes.“