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Spontane Lebensfreude, die sich überträgt

Dienstag, 22. März 2011

Es gibt Malerinnen und Maler, denen merkt man sofort die Freude an ihrem Schaffen an. Analisa Meyer aus Altnau ist so eine Persönlichkeit. Nun stellt die „Bildermacherin“ vom Bodensee erstmals im Kloster Fischingen aus.

CHRISTOF LAMPART

Wie im Leben vieler Kunstschaffenden gibt es auch für Analisa Meyer eine Zeit, die sie im Nachhinein als „Anstoss für den Wandel“ und als  „Befreiung von alten Lasten“ empfindet.  Das wird auch bei der persönlichen Begegnung mit ihr, in ihrem Güttinger Werkatelier und Seminar „il faro“, deutlich. Die seit 1992 im Thurgau lebende Frau sprüht vor Ideen, lacht ansteckend und präsentiert dem Besucher ungefragt und enthusiastisch ein Bild nach dem anderen. Hier – das ist der vorherrschende Eindruck, den man bei der erstmaligen Begegnung bekommt – wirkt und werkt eine Frau, die mit sich völlig im Reinen ist.

„Fesseln“ eindrucksvoll „gesprengt“

Und das sieht man auch ihrer Malerei an. Wenn man Analisa Meyers Arbeiten aus früheren Tagen – sagen wir mal: von 2000 bis Ende 2009 - betrachtet, dann sieht man sich mit den Werken einer Frau konfrontiert, die vor allem um ein sorgfältiges inneres und malerisches Gleichgewicht bemüht ist.  Keine Frage: die Bilder sind überdurchschnittlich gut, aber man ahnt, dass Meyer es noch besser machen könnte, wenn sie ihre „Fesseln“ sprengte. Tatsächlich geht  diesen Bildern noch die innere Leichtigkeit ab, die nach aussen strahlt und sich scheinbar mühelos auf den Betrachter überträgt. Und genau diese pralle Lebensfreude zeigt die Malerin uns jetzt,  gut zwei Jahre später,  in ihrer Ausstellung „gioco di colori“, welche am  Montag, den 28 März, um 18.30 Uhr, feierlich mit einer Vernissage eröffnet werden wird.

Genaues Hinschauen empfohlen

Analisa Meyers Bilder sind nach wie vor weitestgehend abstrakt, und in den meisten Fällen Mischtechniken. Als Basis dienen ihr dabei Acrylfarben, welche sie auf Leinwände aufträgt. Hinzu kommen Materialen wie Pigmente, Kreide, Erde, Sand, Asche, Stoff, Metall etc.  Den neuen Bilder ist  gemeinsam, dass sich die Malerin erkennbar innerlich geöffnet hat. Bei einigen ist sogar der Spalt, der Riss, ersichtlich, der durch das Alte, Erstarrte geht und dahinter eine neue innere Welt  teilweise sehen und ganzheitlich erahnen lässt.  Und genau das macht die Auseinandersetzung mit den 25 klein-, mittel- und grossartigen Bildern, welche im Klosterkreuzgang gezeigt werden, für den Betrachter  so richtig spannend. Wer die Bilder nicht nur anschaut, sondern hinsieht,  wird beim Gang durch diese Ausstellung garantiert belohnt werden.