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Rasen(de)- Roboter: Erst Beratung macht sie effizient

Samstag, 16. Juli 2011

Ein schöner, gepflegter Garten ist mit viel Zeitaufwand verbunden. Doch eine neue Generation an Rasenmähern lässt nun manch gestressten Familienvater aufatmen, denn er weiss zu Hause eine intelligente Maschine am Werk, die das akkurate Grashalmkürzen für ihn übernimmt: einen Rasenroboter.

CHRISTOF LAMPART

Vorausgesetzt, ja, vorausgesetzt, man hat den Rasenroboter nicht nur gekauft, sondern auch richtig Betrieb genommen. Denn mit der Verlockung im Discounter  fangen oft die Probleme erst an, wie  der Rasenmäher-Experte der „Landtechnik Sulgen AG“, Reto Goldinger, weiss. „Der Griff ins Kaufregal ist schnell getan, denn die Rasenroboter  rechnen sich wirtschaftlich schnell, sind massiv leiser als ein Benzinrasenmäher und werben mit dem Versprechen, dass sie einem das Rasenmähen abnehmen“, weiss Goldinger aus eigener Erfahrung.  So weit, so gut. Doch ist das Ding dann einmal zu Hause ausgepackt, stellen viele Käufer fest, dass es ihnen zwar nun nicht mehr am High-Tech-Gerät mangelt, wohl aber an etwas anderem: an einer ausführlichen, einführenden Beratung. Denn es ist bei den Rasenrobotern wie bei vielen anderen technologischen Neuheiten: die korrekte Bedienung der Maschine will gelernt sein. Erst dann ist sie das, weswegen man sie sich eigentlich angeschafft hat: nämlich rundum effizient.

 Beratung vor Ort ist ein Muss

Dazu muss man sie aber erst einmal richtig einstellen.  Einfach hinstellen, laufen lassen und relaxen geht nicht, sobald der zu mähende Rasen eine gewisse Asymmetrie und Hindernisse wie Bäume, Büsche, Abhänge oder enge Durchgänge aufweist.  Zwar verhindert ein Sensor, dass „Robo“ irgendwo anstösst oder sich in den nächsten Swimmingpool stürzt, aber wenn der Rasen schön geschnitten sein soll, muss das Gerät auf ihn abgestimmt sein. Im Grunde genommen erachtet Goldinger den Verkauf von Rasenrobotern ohne Beratung als „fahrlässig“, denn „man verspricht sich von einem Rasenroboter ja in erster Linie eine Arbeitserleichterung und keinen beträchtlichen Mehraufwand.“  Deswegen berate er nicht nur jeden Käufer „im Geschäft, sondern dort, wo der Rasen auch ist.“ Also beim Kunden zu Hause. Schliesslich soll das Wunderwerk der Technik auch von selbst den Weg von der Ladestation auf den Rasen und von dort, nach getaner Arbeit oder bei Strombedarf, wieder zum Akku zurück rollen.

Schnittgut als Dünger

Doch nicht nur Private entdecken immer mehr die Vorteile der geräuscharmen Rasenroboter, sondern auch die öffentliche Hand. „Wir konnten erst vor kurzem der Politischen Gemeinde Sulgen zwei Rasenroboter für die Sportplatzpflege verkaufen“, freut sich Goldinger.  In einem im „Neuer Anzeiger“ publizierten Artikel schwärmte der ehemalige Gemeindeammann von Sulgen, Hans Ziegler, von den Vorteilen dieser Geräte: „Einerseits entfallen die Stunden für das Mähen, andererseits muss auch das Grüngut nicht mehr zusammengerecht und entsorgt werden, da der Rasen laufend kurzgehalten wird“, erklärte Ziegler damals einer Journalistin.  Tatsächlich gibt es durch den täglichen Minimalschnitt noch einen weiteren Vorteil: das Schnittgut ist so klein, dass es einfach zwischen den stehenden Grashalmen auf den Boden sinkt und dort als düngende Mulchschicht liegen bleibt.