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Junges, vielversprechendes Trio

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Mit dem Trio Fontane gastierte am Sonntagnachmittag ein aufstrebendes Schweizer Klaviertrio in der Perlavita Rosenau. Das Programm reichte von Haydn bis Smetana und enthielt nebst Bekanntem auch einige unbekanntere Musikperlen.

CHRISTOF LAMPART

KIRCHBERG. In der Besetzung Noëlle Grüebler (Violine), Andrea Wiesli (Piano) und Jonas Kreienbühl (Violoncello) brachte das 2002 gegründete Trio Werke von Joseph Haydn, Josef Suk, André Desponds, Eduard Schütt und Johannes Brahms zur Aufführung. Rund 70 Personen wohnten dem einstündigen Vortrag im Mehrzweckraum der Perlavita Rosenau bei.

Folkloristischer Sound

Den Auftakt machte das Instrumentalensemble mit dem Trio in G-Dur (Hob. XV 25), dem sogenannten «Zigeunertrio». Auf das liedhafte Andante folgte ein kavatinenhaftes Poco Adagio, dessen Violinsolo im Mittelteil Grüebler ausdrucksstark zum Erklingen brachte. Das «Ungarische» des Stückes klang zuerst verhalten an, bevor immer mehr der klischee- und folklorebehaftete Sound zutage trat. Fröhlich gestimmt wurde das Auditorium Zeuge einer Aufführung von Josef Suks «Elegie in Des-Dur»; einem Werk, dass Suk seinem verstorbenen Dichterfreund Zeyer widmete. Dennoch haftet dieser Elegie nichts Schwermütiges an. Der saubere Klang, das differenzierte Zusammenspiel machten dieses Kleinod zum Erlebnis. Modern kam André Desponds «Child» daher. Der Schweizer Pianist ist als gewitzter Improvisator bekannt. Als ein Musiker also, der sich bei Bach und Chopin ebenso zu Hause fühlt wie bei einem Jazz-Standart. «Child» war ein Abbild dieser Spielfreude. Gerade die Unbekümmertheit, das Spielen eines Kindes, reflektierte das Stück hervorragend. Dabei liessen sich auch die Interpreten nicht in ein vorgegebenes Schema pressen, sondern suchten alternierend ihre musikalischen Freiräume und genossen diese auch in vollen Zügen.

Authentische «Moldau»

Nach einem kleinen romantischen Einschub mit dem «Walzermärchen Nr. 2» von Eduard Schütt wurde das wohl bekannteste Werk Smetanas gespielt, der Satz «Die Moldau», aus dessen sinfonischer Dichtung «Mein Vaterland». Vom murmelnden Rinnsal zum anschwellenden Strom bis hin zu dessen Entschwinden am Horizont – jeder Entwicklungsstufe gab das Trio Fontane eine ganz besondere Prägung. Mit einem Ungarischen Tanz von Johannes Brahms wurde der Konzertnachmittag abgerundet.