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Gleich viele Lehrlinge als Erfolg

Freitag, 25. Mai 2012

Aufs Jahr 2014 wird die Zimmermannslehre von drei auf vier Jahre verlängert. Das erfordert mehr Räume am Gewerblichen Bildungszentrum Weinfelden.

CHRISTOF LAMPART

GOTTLIEBEN. 50 Jahre sind ein Jubiläum, das man stolz begehen darf. Vor allem dann, wenn man sich einer so hervorragenden Verfassung erfreut wie der jubilierende Verband Holzbau Schweiz Sektion Thurgau, welcher am Freitagnachmittag zur 50. Generalversammlung in die Gottlieber «Drachenburg» einlud.

Zenit wohl überschritten

Lädiert erschien einzig Präsident Thomas Bornhauser, der nach einem Sportunfall den Arm für einige Wochen in der Schlinge tragen muss. Die Branche befinde sich hingegen noch weiter in hervorragender Verfassung, zumal vor allem das Potenzial bei energetischen Sanierungen weiterhin hoch bleiben dürfte. Dennoch müsse man auch als Vertreter des Holzbaus nun davon ausgehen, dass der Boom in der Baubranche «nicht nur den Zenit erreicht, sondern ihn überschritten haben könnte», mahnte Bornhauser die Berufskollegen, die noch gegenwärtig gute Ausgangslage nicht als selbstverständlich anzusehen.

Mit der Einführung einer Prüfungsgebühr auf die Lehrabschlussprüfung 2012 hin sei es dem Verband erstmals gelungen, die Kosten für die berufliche Ausbildung zu decken. Als Grosserfolg wertete Bornhauser die Teilnahme an der ersten Thurgauer Berufsmesse im Herbst 2011. «Wir wollen auch dieses Jahr wieder teilnehmen. Damit wir genügend Lehrlinge rekrutieren können, ist es unumgänglich, dass wir uns an dieser Messe im besten Licht zeigen. Ob wir dann mehr Lehrlinge rekrutieren werden, können wir jetzt sicherlich noch nicht beurteilen, aber sicherlich werden es auch nicht weniger sein. Und das wäre– angesichts der sinkenden Schülerzahlen – auch schon ein Erfolg.»

Verdoppelung der Kurstage

2011 bestanden 40 von 43 Lehrlingen die Lehrabschlussprüfung (LAP) als Zimmermann. Dieses Jahr kommen Ende Mai gerade noch 35 Personen zur LAP. Was mit der Einführung der vierjährigen Zimmermann-Lehre ab 2014 ebenfalls garantiert eintreten wird, ist quasi eine Verdoppelung der Kurstage von heute 24 auf 47 Tage. Das würde sicher zu schwierigen Platzverhältnissen führen, wenn der Kanton nicht rechtzeitig die Platzbedarfsplanung im Gewerblichen Bildungszentrum in Weinfelden anginge, erklärte Bornhauser in Richtung Monika Knill. Die Thurgauer Regierungsrätin nahm an der Versammlung ebenfalls teil und hatte zuvor dem Verband Holzbau Thurgau ihre Unterstützung in dieser Frage zugesichert.