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"Duo Giocondo": Schöne Melodien aus Okzident und Orient

Freitag, 24. Februar 2012

Mit einem ebenso begeisternden wie auch musikalisch hochstehendem Auftritt beglückte am Sonntagnachmittag das „Duo Giocondo“ rund 60 Zuhörinnen und Zuhörer, welche der Konzerteinladung der „Perlavita Rosenau“ gefolgt waren.

CHRISTOF LAMPART

Die von den Gästen und Besuchern der „Perlavita Rosenau“ gleichermassen geschätzten Konzerte, welche seit Jahren das kulturelle Leben in Kirchberg gelungen bereichern, starteten mit dem „Duo Giocondo“ (Lisa del Giocondo war die Dame, die als „Mona Lisa“ in die Kunstgeschichte einging) in die hauseigene Saison der öffentlichen Veranstaltungen.

Grosse musikalische Vielfalt

Und es war ein Auftakt nach Mass, gingen doch die beiden Musikerinnen, Andrea Brunner (Violine und Viola) und Cindy Oppliger (Akkordeon), in dieser instrumentenmässig ungewöhnlichen Kombination gleichermassen äusserlich virtuos wie innerlich berückend zu Werke. Tatsächlich war das, was die beiden versierten Künstlerinnen in ihrem einstündigen Programm „Muzika ver l‘(ou)est“ boten von so grossem „Aufforderungscharakter“, dass man als Zuhörer wie gebannt lauschte und sich doch ab und an dabei ertappte, dass man wohl die Hälfte der Zeit ganz unbewusst begeistert zum Takt mit dem Fuss gewippt hatte.   Das lag wohl auch nicht zuletzt daran, dass das Programm der beiden Frauen eine grosse musikalische Vielfalt aufwies, so dass Langeweile an diesem Nachmittag ein Fremdwort zu sein schien.

Die Gemeinsamkeiten betont

Viel entscheidender war aber, dass Brunner und Oppliger es verstanden, nicht die Gegensätze zwischen orientaler und okzidentaler Musik, sondern deren Gemeinsamkeiten zu betonen. Und das taten sich nicht, in dem sie mit grossen theoretischen Erklärungen darauf hin wiesen, sondern einfach mit ihrem ebenso mitreissenden wie feinfühligen Spiel, das unter anderem Weisen aus Rumänien, Gypsy-Swing und Ragtime aus den Vereinigten Staaten, Musettes aus Frankreich und gesungene Lieder aus dem Balkan umfasste. Schwermütige russische Melodien bildeten einen gelungenen Kontrast zum beschwingten irischen Reels, welcher einem richtig das Herz aufgehen liess und in die Beine „fuhr“, so dass man selbst am liebsten auf einen Tisch gestiegen und darauf getanzt  hätte – nur waren weder Platz noch Tisch vorhanden. Was sicherlich auch besser war, denn so konnte das wiederholt begeistert applaudierende Publikum das Konzert  in vollen Zügen geniessen. Am Ende des Konzertes gab es von der Zuhörerschaft einen kräftigen Beifall und von den Künstlerinnen und Gegenzug noch eine Zugabe. „Leider nur eine“, ist man versucht zu sagen, denn dem „Duo Gioconda“ hätte wohl an diesem Nachmittag  wohl noch mancher lange zuhören mögen.