Aktuell

<  zurück zur Übersicht

Zum 61. Mal mit dabei – und das kein bisschen leise

Montag, 8. Dezember 2014

Der Samichlaus besuchte am Abend seines Namenstags zusammen mit nicht weniger als vier Schmutzlis die Kirchberger Perlavita Rosenau. Ruten hatte der gütige Alte keine dabei, jedoch für alle der gut 70 Gäste und den zahlreichen Kinder ein Säckchen mit süssen Leckereien. CHRISTOF LAMPART

KIRCHBERG. Schon sein Aussehen - weisser Vollbart und roter, wallender Kapuzenmantel - lässt einen Samichlaus normalerweise auf eine ebenso dezente wie würdige Art alt wirken.  Dem Rickenbacher Roland Wagner kann jedoch weder sein tatsächliches, noch sein als Samichlaus gespieltes Alter etwas anhaben. Denn der mittlerweile 78-jährige Coiffeurmeister aus Rickenbach strahlt eine warme Güte und Lebensfreude aus, die geradezu jugendlich und positiv ansteckend auf jene wirkt, welche ihn einmal als Samichlaus erlebt haben. Denn wenn er im Chlauskostüm steckt, dann „spielt“ nicht einfach den Samichlaus,  sondern er „ist“ ihn, wenn er Jahr für Jahr mit seinen nicht minder überzeugend agierenden Schmutzlis die „Perlavita Rosenau“ betritt.

Andächtiges Zuhören

Was die Auftritte der „Rickenbacher Samichläuse“ jedoch so speziell macht, ist, dass sie nicht nur nett sind und die Leute beschenken, sondern diese auch noch mit einem ausgedehnten Programm unterhalten, spielt doch jeder von ihnen ein Instrument und singen können sie auch. Und so gibt es vor Säckchen zuerst noch allerhand Songs, aber auch kurze Geschichten, Gedichte und Sprichwörter zum Zuhören. Wer will, kann selbstverständlich mitsingen, doch ist an diesem Abend vor allem das andächtige Lauschen und Innehalten angesagt, wenn Samichlaus Roli mit seinen ganz und gar nicht gefürchtigen Kollegen Weisen wie „Heidschi Bumbeidschi“, „Leise rieselt der Schnee“ oder „Jingle Bells“ anstimmt.

Drei Mini-Konzerte

Nicht weniger als drei Minikonzerte – zwei interne auf den Stationen, eine öffentliche im „Rosenau“-Restaurant „Rosalino“ – wird am Ende des Abends, der an die zwei Stunden dauert, das Quintett gegeben haben. Es ist das fünfte an diesem Tag und das bei weitem Längste. „Normalerweise singen und unterhalten wird eine knappe Stunde“, erklärt Schmutzli Peter. Müde sind sie jedoch trotz des langen Tages nicht. „Wenn man sieht, was für eine Freude wir den Leuten, egal ob gross oder klein, mit unserem Gesang und Spiel bereiten können, dann ist doch das der schönste Lohn“, so Roli. Und dann zauberten schliesslich der Samichlaus und seine Schmutzlis noch auf die zahlreichen Gesichter von Gross und Klein ein Lächeln, als sie die mit Nüssen, Mandarinen und Süssigkeiten gefüllten, bunten Stoffsäckchen grosszügig verteilten.