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Zug um Zug ein „Anstandsproblem“ abschaffen

Freitag, 13. Mai 2011

Während den letzten vier Tagen machte der Schulzug der SBB im Thurgau Halt. 44 Klassen mit 778 Schülerinnen und Schüler besuchten die Ausstellung „Sicher fair!“, welche sich mit Themen wie Sauberkeit und Vandalismus im und um den Zug beschäftigt.

CHRISTOF LAMPART

Im Beisein von Regierungsrat Kaspar Schläpfer und einigen Gemeindeammännern aus der Region wurde die Präventionskampagne „Sicher fair!“ am Donnerstagnachmittag in Weinfelden vorgestellt. Für Felix Gemperle, Leiter Vertrieb & Services Region Säntis-Bodensee, übernimmt die SBB  mit diesem rollenden Klassenzimmer „Verantwortung“.

Konkrete Beispiele

Nicht nur das Elternhaus und die Schulen müssten sich für ein faires und korrektes Verhalten der Jugendlichen interessieren, sondern auch die Betriebe des öffentlichen Verkehrs. Die Wissensvermittlung im Rahmen von  „Sicher fair!“ bezieht sich auf die Themen Vandalismus, Unfallverhütung, Gewaltprävention, Anti-Littering und generell faires Verhalten. Die insgesamt 90 Minuten dauernden und auf vier Waggons aufgeteilten Speziallektionen sind modular aufgebaut und basieren auf konkreten Beispielen, die sich sowohl in Zügen als auch in Bussen abspielen könnten.

Schläpfer: „Ein Anstandsproblem“

Regierungsrat Kaspar Schläpfer zeigte sich  vom Konzept begeistert. Diese Ausstellung helfe auf eine „Gefahr“ aufmerksam zu machen, welche in erster Linie ein „Anstandsproblem“ sei.  Er selber fahre sehr gerne und mehrmals in der Woche Zug – und doch sei nicht immer alles so, wie er es gerne hätte. „Die Schmierereien und der Vandalismus stören mich. Und auch wenn zu laut geredet oder telefoniert wird“, zählte der Chef des Departementes für Inneres und Volkswirtschaft auf.

Für „Thurbo“-Mediensprecher Gallus Heuberger ist auch das Überschreiten von Bahngleisen  ein „leidiges Thema“. Aus diesem Grund ist für heute Freitag mit allen Schlattinger Klassen ein Speziallektion zu diesem Thema geplant. Dass diese Lektion in Schlattingen stattfindet, ist kein Zufall, hat sich dort doch unlängst der Elternrat damit befasst, wie den Gleisüberschreitungen vor Ort Abhilfe geschaffen werden könnte. Mit einer Plakatkampagne weisen Schlattinger Schülerinnen und Schüler auf die Gefahren von  Gleisüberschreitungen hin.  Für Heuberger eine sinnvolle Sache: „Wir können nicht genug auf die Gefährlichkeit hinweisen, die mit Gleisüberschreitungen verbunden ist“.  

Vier Ziele angestrebt  

Bis anhin haben 6‘150 Schulklassen mit  rund 120‘000 Schülerinnen und Schülern während 215 Tournee-Wochen an 78 verschiedenen Bahnhöfen den SBB-Schulzug besucht. Mit diesem sollen vier Ziele nachhaltig erreicht werden:

•  Reduktion der Anzahl der Unfälle im Zusammenhang mit den SBB.

•  Reduktion von Aggressionsfällen zwischen Schülern und Jugendlichen sowie gegenüber Kunden und Mitarbeitern.

•  Reduktion von Vandalismus-Schäden.

• Verbesserung der Verhaltensformen der jugendlichen ÖV-Benutzer.