Aktuell

<  zurück zur Übersicht

Züger baut frisch und zügig aus

Montag, 19. November 2012

Die Züger Frischkäse AG in Oberbüren wächst und ist mittlerweile die fünftgrösste Milchverarbeiterin in der Schweiz. Jetzt hat das Familienunternehmen einen 30 Millionen Franken teuren Neubau in Betrieb genommen.

Die Züger Frischkäse AG in Oberbüren wächst und ist mittlerweile die fünftgrösste Milchverarbeiterin in der Schweiz. Jetzt hat das Familienunternehmen einen 30 Millionen Franken teuren Neubau in Betrieb genommen.

CHRISTOF LAMPART

OBERBÜREN. Die Zahlen sind, gerade in einem so hartumkämpften Markt wie dem Milchgeschäft, beachtlich. Die einstmals kleine Käserei aus Oberbüren mauserte sich in den vergangenen 20 Jahren vom dreiköpfigen Familienbetrieb zur Unternehmung mit 180 Angestellten, das gegenwärtig vom Brüderpaar Christof (Geschäftsführung, Verkauf und Administration) und Markus (Produktion und Anlagenbau) in der zweiten Generation geführt wird.

Acht Prozent Marktanteil

Zahlen verdeutlichen, warum am bisherigen Hauptsitz ein L-förmiger Erweiterungsneubau erstellt wurde, der sämtliche Grenzabstände und Höhen bis aufs Maximum ausreizt. «Wir sind in den letzten Jahren so stark gewachsen, dass wir produktions- und lagerungsmässig aus allen Nähten platzten», erklärt Christof Züger beim Rundgang durch Gänge und Hallen, Logistik und Produktionsbereich. Mittlerweile verarbeitet Züger nicht weniger als 100 Millionen Liter Milch im Jahr, welche von rund 700 Landwirten geliefert werden. Daraus werden 11 500 Tonnen Frischkäse und 3500 Tonnen Butter hergestellt, was einem Marktanteil von jeweils sieben bis acht Prozent des Schweizer Käse- und Buttermarktes entspricht. Der Exportanteil an den rund 300 Züger-Produkten ist auf mittlerweile 45 Prozent, die Zahl der Exportländer auf 22 angewachsen. In Zukunft will sich Züger im Bereich der veredelten Produkte, wie zum Beispiel Convenience Food, also Fertiggerichten, noch stärker positionieren. «Diese werden von unseren Kunden immer mehr nachgefragt – und zwar sowohl bei uns als auch im Ausland», stellt Christof Züger fest.

Den Strom für die energieintensive Nahrungsmittelproduktion liefert die neue Holzschnitzelheizung, mit welcher jährlich 1200 Tonnen CO2 eingespart werden können. Das entspricht einer Einsparung von rund 600 000 Litern Heizöl. Damit könnten ungefähr 300 Häuser ein Jahr lang beheizt werden.

Nachschub stets gesichert

Imposant ist auch das vollautomatisierte Hochregallager. Die Halle ist 20 Meter hoch und 100 Meter lang und kann bis zu 4000 Paletten (2500 im Kühl-, 1500 im Tiefkühllager) aufnehmen. «Herumgeschoben» werden die oftmals veredelten Nahrungsmittel nur noch per High-Tech, ist doch die Baute mit neuester Fördertechnologie ausgestattet.

Markus Züger erklärt, wie das vonstatten geht: «Sobald einer der vollautomatischen Rüstplätze leer wird, holt der Warenlift von selbst die richtige Palette aus dem Hochregallager. Somit ist der Nachschub an frischen Produkten immer gesichert.» Zur Herstellung dieser Produkte muss eine grosse Menge Milch gelagert werden können.

Fünf neue Milchtanks

Dies geschieht in fünf neuen Milchtanks, welche je 200 000 Liter fassen. Die Bauzeit sei sehr interessant, aber auch sehr intensiv gewesen, so Christof Züger. Was wenig verwundert, wurde doch das Gebäudevolumen gegenüber früher nicht weniger als verdoppelt. «Es war für uns schon eine Herausforderung, den Neubau so zu koordinieren, dass der Tagesbetrieb ohne Einschränkungen weiterlief», räumt auch Markus Züger ein.

Noch Feste feiern

Doch das Vorhaben scheint gut gelungen zu sein. Auch wenn auf der neuen Produktionsfläche – aus gutem Grund – noch fast keine Maschinen zu sehen sind, denn: «Wir werden jetzt in den nächsten Tagen hier mit unseren Mitarbeitern, unseren Lieferanten und der Bevölkerung diverse Feste feiern», freut sich Christof Züger.

Allerdings ist er auch nicht böse, wenn die umfangreichen Festivitäten dann wieder vorbei sind, denn: «Dann können wir auch auf der neuen Fläche wieder das machen, was wir am besten können, nämlich Käse.»