Aktuell

<  zurück zur Übersicht

Wo das Dröhnen zum leisen Trommeln mutiert

Freitag, 12. August 2011

Es ist laut, aber nicht lärmig und darüber hinaus auch noch grösser als es scheint: Das 1. Ostschweizer Drums- und Percussions-Camp, welches zurzeit im Zentrum für Musik und Tanz der Jugendmusikschule Weinfelden vonstattengeht.

CHRISTOF LAMPART

Tatsächlich ist das Camp, an dem 46 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von vier Lehrern unterrichtet werden, nicht nur das erste in der Ostschweiz, sondern eine Premiere für die ganze Schweiz. „Meines Wissens gab es so etwas in der ganzen Schweiz noch nicht, aber ich wollte bei der Ausschreibung nicht so dick auftragen“, schmunzelt  Peter Schneider, welcher nicht nur als Organisator des dreitägigen Anlasses verantwortlich zeichnet, sondern auch einer von vier Lehrern ist.

Prominente Lehrer

Fast aus jedem der weitestgehend schallisolierten Räume ist ganz leises Trommeln zu hören. Ein leises rhythmisches Klopfen, dass zu einem veritablen Orkan anschwillt, sobald man die Türe während einer Übungseinheit  öffnet. Es „geht“ etwas im  Gemäuer. Drei mal drei Lektionen absolvieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Tag, von denen die meisten noch Schüler, jedoch auch einige Erwachsen sind.  Von den jungen Erwachsenen hatte sich Schneider im Vorfeld noch ein paar mehr erhofft. Doch es habe sich gezeigt, dass „für Schüler der Termin ideal ist, für Lernende oder bereits Arbeitende nicht unbedingt“, so Schneider. Es ist halt die letzte Sommerferienwoche. Dabei hat das „Camp“ (welches in Tat und Wahrheit keines ist, weil die Teilnehmer jeden Abend nach Hause reisen) tolle Lehrer engagieren können. Orlando Ribar ist fixes Bandmitglied von „Sina“,  Pius Baschnagel hat unter anderem mit George Gruntz und Pepe Lienhard zusammen gespielt und Willy Kotoun hat während sechs Jahre mit Nina Corti konzertiert.

Bereits wieder am Planen

Lernen von den Meistern stand also auf dem Programm. Und die Teilnehmer tun dies mit Hingabe. „Das Schlagzeug ist nun einfach einmal meine grosse Leidenschaft“, lacht der 13-jährige Cédric Bührer aus Bürglen. Auch der zwölfjährige Daniel Huwiler aus Amriswil verausgabt sich zwischen zwei Lektionen in einem der vielen Übungsräume. „Mein Schlagzeuglehrer hat mir gesagt, dass ich mich hier unbedingt anmelden soll. Und ich muss schon sagen: das ist einfach super hier“, freut sich der Junge aus Amriswil.  Geht es nach Peter Schneider so wird das erste noch lange nicht das letzte „Camp“ sein. „Ich bin bereits am Planen fürs nächste Jahr und habe es fest vor, es wieder durchzuführen“, lacht er. Zeitnah sollen „Mallets“ als zusätzliche Rhythmusinstrumentengruppe sowie "progressives Drumming" hinzu kommen. „Dann hätten wir so ziemlich alles beisammen“, strahlt Schneider.