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„Wir schütten einen halben Liter in uns rein“

Sonntag, 4. September 2011

Am Samstag lud die Regio Frauenfeld zum Sicherheitstag für die Bevölkerung ein. Wer wollte, konnte sich auf dem Oberen Mätteli in Frauenfeld ein umfassendes Bild über die diversen Sicherheitsorganisationen machen.

CHRISTOF LAMPART

Hundestaffel, Defibrilator, Personenbergung nach einem Verkehrsunfall,  und Stollenrettung waren nur einige jener Themen, welche Feuerwehr, Polizei, Sanität und Zivilschutz am Samstag bei der Stadtkaserne Frauenfeld dem Publikum mit anschaulichen Demonstrationen näher brachten.

Hitze setzte allen zu

Einem Publikum, das zuhauf unterwegs war und die l-förmige Tribüne auf dem Oberen Mätteli bereits am frühen Vormittag zu Hunderten sehr gut füllte. Die Veranstalter hatten in weiser Voraussicht mit Sonnenschirmen und Festwirtschaften dafür gesorgt, dass an Kühle und Kühlendem kein Mangel bestand. Kühles hätten wohl auch die Feuerwehrleute brauchen können, welche zu jenem Zeitpunkt einen Dummy aus einem Schrott-Auto zu befreien versuchten. Denn eingepackt in ihrer dicken Sicherheitskleidung wirkte die hochsommerliche Wärme wahrscheinlich eher lähmend, denn belebend. „Wir weisen unsere Feuerwehrleute darauf hin, dass sie trinken sollen; und zwar sollten sie vor jedem Einsatz mindestens einen halben Liter in sich rein schütten“, so der Kommandant der Feuerwehr Frauenfeld,  Benno Högger, welcher die gut eine Dreiviertelstunde dauernde Rettungsaktion per Mikrofon kommentierte. Natürlich meinte er nicht Bier, sondern Mineralwasser.

„Wir kriegen das schon hin“

Während sich die ersten auf den Tribünen mit Sonnencreme einreiben und sich zum Schutz Käppis aufsetzen,  scheint es unten nicht so flott vonstatten zu gehen, wie gewünscht. „„Wir haben anscheinend ein Problem mit der Hydraulik“, erklärt Högger plötzlich. Ein paar Mannen mühen sich mit einer elektrischen Schere am Auto ab, doch scheinen sie – zumindest aus der Sicht des Laien - nicht so recht vorwärts zu kommen.  Ob nun vielleicht doch die «Crash-Rettung» angesagt ist? Diese Methode – welche in Kauf nimmt, dass der Verletzte unter Umständen noch stärker verletzt wird – kommt nur in absoluten Notfällen zur Anwendung. Nicht aber hier so in Frauenfeld. «Wir kriegen das schon in den Griff», beruhigt die Stimme am Mikrophon.“

Bereits wieder in drei Jahren?

Ruhig und gelassen konnte auch der Einsatzleiter der Feuerwehr Frauenfeld, Fabrizio Hugentobler, am Samstagabend Bilanz ziehen. „Wir waren sehr positiv überrascht. Die Vorführungen klappten alle einwandfrei und auch das Publikum ist, obwohl es zeitweise schon sehr heiss war, ja zahlreich gekommen“, so Hugentobler.  Kam hinzu, dass zahlreiche, in der Sicherheitsbranche tätige Firmen mit Ständen das Live-Programm gelungen ergänzten.

Er könne es sich „sehr gut vorstellen“, dass dieser Sicherheitstag, welcher nach 2006 nun insgesamt der Zweite war, in „drei oder fünf Jahren“ wieder durchgeführt werden wird, erklärte Hugentobler.  Ein Jahresrhythmus hält er jedoch nicht für machbar. „Dieser Anlass wird auf freiwilliger Basis organisiert und ist sehr aufwändig. Ob man alle Leute, die es dafür braucht,  Helfer, Ausführende und Aussteller, jedes Jahr zum Mitmachen überreden könnte, wage ich doch sehr zu bezweifeln“, sagte Hugentobler.