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Weniger Kicker, weniger Konsumenten

Dienstag, 7. Juli 2015

SCHÖNENBERG. Es gibt nicht viele Fussballvereine, die ihr 50. Grümpelturnier im grossen Stil feiern können. Der FC KS-Sulgen tat dies am Wochenende in froher Erwartung – und wurde bitter enttäuscht. Denn obwohl ein überaus attraktives Unterhaltungsprogramm geboten wurde, blieb das Publikum aus. CHRISTOF LAMPART

Am Samstagnachmittag war OK- und Vereinspräsident Präsident René Felix noch verhalten optimistisch. Zwar lief schon der Freitagabend nur «bescheiden», war doch das Festzelt gerade mal etwas mehr als zur Hälfte gefüllt. Doch das Programm am Samstagabend versprach eine volle Hütte. Dann, wenn die Temperaturen sich am Ende des Tage so abgekühlt hätten, dass die Leute wieder gerne in einem Festzelt sässen, dann «wird hier die Post abgehen und uns herausreissen».

Deutlich zu wenig Publikum

Doch der Präsident sollte sich täuschen und musste am Sonntag eine bittere Bilanz ziehen. Und das, obwohl am Samstag das Unterhaltungs-Duo Rolandy, das Bläser- und Gesangsquartett «four for you», die Komödiantin «s'Magritli» und die Akrobatikgruppe «Akroni» auftraten. Das etwas mehr als 200 Personen fassende Zelt war gerade einmal etwas mehr als zur die Hälfte gefüllt. Zwar konnte das Schlimmste – nämlich ein Minus in der Kasse – vermieden werden. Doch war dies nicht in erster Linie den wenigen Gästen zu verdanken, sondern dem guten Tombola-Losverkaufs im Vorfeld. «Wir werden wohl ein paar tausend Franken Gewinn machen, doch früher waren es 30 000 Franken, in den letzten Jahren noch 10 000 bis 15 000 Franken. Natürlich kann ein Aussenstehender sagen, dass man je somit noch Glück gehabt habe. Doch sieht das bei genauerem Hinsehen schon ein wenig anders aus. Denn das Grümpeliturnier mit all seinen Nebenkategorien wie der Beizencup und der Torthuria-Gruppenwettkampf ist für den Fussballclub das, was für den Männerchor der Unterhaltungsabend ist: die Haupteinnahmequelle, dank der sich viele Vereinsaktivitäten überhaupt erst finanzieren lassen.»

Goldene Zeiten sind vorbei

In diesem Licht erscheint die Zukunft des traditionsreichen Freizeitkicks auf dem Sportplatz Thurfeld fraglicher denn je. Auch René Felix ist sich nicht sicher, wie es genau weitergeht. Im August wird das zwölfköpfige Jubiläums-OK, wenn alle Rechnungen bezahlt worden sind, Kassensturz machen und anschliessend Bilanz ziehen.

Dennoch bleibt festzuhalten, dass alle, die beispielsweise am Samstagnachmittag bei extrem heissen Temperaturen am Torthuria-Gruppenwettkampf teilnahmen, grossen Spass hatten.