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Wenig Wertschöpfung trotz Vollbetrieb

Samstag, 14. April 2012

BISCHOFSZELL. Das Jahr 2011 brachte den thurgauischen Elektro-Installationsfirmen volle Auftragsbücher. Dement-sprechend zufrieden gibt sich der Verband.

CHRISTOF LAMPART

Wie der Präsident des Verbands Thurgauer Elektro-Installationsfirmen (VThEI), Markus Füger, an der 88. Generalversammlung in der Bischofszeller «Schniderbudig» erklärte, konnte die Branche 2011 grossmehrheitlich von der guten Konjunkturlage im Baunebengewerbe profitieren. Die Auslastung, so Füger, sei «gut bis sehr gut» gewesen. Füger ging sogar so weit, zu behaupten, dass die Thurgauer Firmen ohne die temporären Arbeitskräfte «keine Chance» gehabt hätten, um die anstehende Arbeit zu erledigen. Umso saurer stiess es Füger auf, dass es heute noch Angebote gebe, die mit Wertschöpfungen rechneten, welche «weit unter den Ansätzen für temporäres Personal liegen». In diesem Bereich fehle es vielen Chefs an Glaubwürdigkeit, konstatierte der VThEI-Präsident ernüchtert.

Eine Klasse fehlt

Zunehmend schwieriger sei in den letzten Jahren auch die Rekrutierung neuer Lernender mit passenden Fähigkeiten geworden. Bewährt habe sich im Thurgau dabei das Modell, wonach die vierjährige Elektroinstallateur-Lehre und die dreijährige Montageelektriker-Lehre zusammen mit dem Zusatzmodul angeboten werden. Somit hätten die ausbildenden Betriebe die Möglichkeit, «Schüler mit verschiedenen Voraussetzungen in eine Lehre aufzunehmen», so Füger. Dennoch fehlt auf den Lehrbeginn im Sommer 2012 hin nicht weniger als eine Elektroinstallateur-Klasse. Waren es 2011 noch 69 Lernende, so werden es heuer nur noch 54 sein. Fast gleich bleibt hingegen die Zahl der Montageelektriker, fällt doch diese gegenüber dem Vorjahr lediglich um 2 auf 15.

Photovoltaik: Zu viele Anbieter?

Als interessanter Markt habe sich in den letzten zwei Jahren der Bau von Photovoltaikanlagen entwickelt. Leider sei die Qualität und Quantität der vorhandenen Anbieter so gross, dass sich die Preise mittlerweile auf einem Niveau bewegten, auf dem sich kaum mehr etwas verdienen lasse. Der VThEI habe diese Entwicklung mit Sorge zur Kenntnis genommen und dem kantonalen Amt für Energie seine Bedenken mitgeteilt.