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Wasser bringt Wohlstand

Samstag, 16. August 2014

Die Regionalwasserversorgung Mittelthurgau Süd gibt es seit 40 Jahren. Auslöser für die Gründung waren Wasserknappheit und verzweifelte Sondierungsbohrungen in Nachbargemeinden. CHRISTOF LAMPART

AMLIKON. Die Feier zum 40jährigen Bestehen der Regionalwasserversorgung Mittelthurgau-Süd (RVM-Süd) fand im Pumpwerk Gugel in Amlikon-Bissegg statt. Präsident Andreas Widmer erinnerte die Delegierten der Verbandsgemeinden daran, dass die Verfügbarkeit von Trinkwasser eine entscheidende Voraussetzung für die Besiedelung eines Gebietes sei und dass rund um die Erde Kriege um Wasser geführt würden.

1962 war es sehr trocken

Auch der Gründung des Versorgungswerkes RVM-Süd 1974 war eine Notlage-Erfahrung vorausgegangen. 1962 hatte es in der Region eine dermassen intensive Trockenperiode gegeben, dass in der Gemeinde Berg die Trinkwasserversorgung nur dank Wasserlieferungen aus Bürglen aufrechterhalten werden konnte.

Die Wasserkorporation Märwil bohrte in den frühen 1960er-Jahren erfolglos nach Wasser, so dass sie sich dazu veranlasst sah, sich Wasser aus dem Thur-Gebiet zu verschaffen. Deshalb nahm sie in Amlikon-Bissegg – also auf dem Grund einer fremden Gemeinde, aber mit dem Segen des Kantons – Sondierungsbohrungen vor. Das kantonale Wasserwirtschaftsamt wünschte aber, dass sich bei der Wasserbeschaffung «alle Gemeinden in der Region absprechen sollten», sagte Widmer. Damit war die Grundlage für die Gründung der RVM-Süd gelegt: Am 13. August 1964 schlossen die Ortsgemeinden Berg und Märstetten sowie die Wasserkorporation Märwil und die Munizipalgemeinde Weinfelden einen Gesellschaftsvertrag mit dem Namen «Regionalwasserversorgung Mittelthurgau».

Ein Staatsvertrag

Genau zehn Jahre später, am 13. August 1974, wurde die um etliche Gemeinden – unter anderem Wil und Bronschhofen im Kanton St. Gallen – erweiterte RVM-Süd mit einem Staatsvertrag zwischen den Kantonen Thurgau und St. Gallen aus der Taufe gehoben. «Wir können heute also entweder auf das 40- oder das 50-Jahr-Jubiläum unserer Wasserversorgung anstossen, oder vielleicht sogar zweimal», sagte der Präsident.

Die höchste Thurgauerin, Frau Gemeindeammann Sonja Wiesmann Schätzle aus Wigoltingen, sagte, dass auch die Qualität stimmen müsse: «Das Wasser bringt uns Wohlstand und lässt uns alle älter werden.»