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VThEI: Füger fordert „ehrliche Wertschöpfung“

Freitag, 25. März 2011

Die Baukonjunktur bleibt robust, aber die Angebote der Elektroinstallateure „bröckeln wieder auf breiter Front ab“. Dieses Fazit zog der Präsident des „Verband Thurgauer Elektroinstallationsfirmen“, Markus Füger, an der Generalversammlung vom Donnerstagnachmittag in Aadorf.

CHRISTOF LAMPART

Wie Markus Füger im voll besetzten Saal des Landgasthof Heidelberg erklärte, ergibt sich gegenwärtig – aus der Sicht des Verband Thurgauer Elektroinstalltionsfirmen“ (VThEI) -  ein „durchzogenes Konjunkturbild“. Generell hätten die Mitgliederfirmen im 2010 eine „hervorragende Auslastung“ gehabt, auch wenn diese regional „eher unterschiedlich“ ausgefallen sei. Die Baukonjunktur bleibe vor allem dank des Wohnungsbaus im Thurgau „robust“, doch gelte dies nicht unbedingt für die Angebote der Elektroinstallateure. Die „bröckeln wieder auf breiter Front ab“, beklagte Füger.  Er forderte von den Mitgliedern eine „ehrliche Wertschöpfung“ ein, die auf Realismus und Fairness gegenüber den Kunden basiere.

Import macht sich negativ bemerkbar

Der hohe Schweizer Franken habe die Situation im Elektroinstallations-Gewerbe verschärft, denn wenn die Exportindustrie leide, fehlten auch die Investitionen in neue Anlagen und somit auch die Einnahmen.  Dies bekämen die Elektroinstallationsfirmen im Grenzkanton Thurgau ganz besonders zu spüren. Zugenommen habe in den letzten Monaten der Boom von importierten Fertighäusern, Küchenerneuerungen, Apparateeinkäufen etc. Der grenznahe Detailhandel leide deswegen „massiv“ unter dem Einkaufstourismus für Alltagswaren. Dieses Kaufverhalten sei ein „schleichender Prozess“ für die gesamte Thurgauer Wirtschaft, der später nur schwer reparierbar sei. „Es ist vermutlich vielen „Touristen“ nicht bewusst, dass sie mit ihrem Handeln den gesamten Wohlstand in der Schweiz gefährden“, mahnte Füger. 

Weniger Klassen als früher

Nach wie vor „ausgetrocknet“ ist der Arbeitsmarkt für gut gelernte Fachleute im Elektro-Installationsgewerbe. Zugleich müsse aber auch die Rekrutierung der Lernenden in den Betrieben noch verbessert werden, mussten doch rund zehn Lernende nach dem ersten Semester im Januar 2011 umgeteilt werden – vom Elektroinstallateur zum Montageelektriker. 2010 wurden wesentlich weniger Elektroinstallateure rekrutiert. An den Berufsschulen werden gegenwärtig nur drei Klassen unterrichtet; früher waren es vier. Werbung für den Beruf will der VThEI auch an der ersten Thurgauer Berufsmesse machen, welche im Herbst 2011 in Weinfelden durchgeführt werden wird  Eine Ergänzungswahl gab es auch in den Vorstand: Sandro Cangina wurde als stellvertretender Chefexperte einstimmig in diesen gewählt.