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Das Thurgauer Tournee-Theater „Bilitz“ hat in den 23 Jahren seines Bestehens nicht weniger als 51 Produktionen realisiert. Doch waren nur drei davon ausgesprochene Kinderstücke. Mit „Herr Dachs macht ein Fest“ feiert nun in knapp einer Woche ein viertes in Weinfelden seine Uraufführung.

CHRISTOF LAMPART

Die Proben im Theaterhaus Thurgau in Weinfelden sind  gegenwärtig voll im Gange – und alle sind mit dem Gang der Dinge zufrieden. „Bilitz“-Theaterleiter Roland Lötscher sieht das heitere Theaterstück über schlechte Laune, das sich an ein Publikum ab vier Jahren wendet, „auf einem guten Weg.“ Auch der Autor und Regisseur des gut 40-minütigen Werks, der Märstetter Hans Gysi, ist mit der Entwicklung des Erzähltheaters zufrieden: „Wir haben hier ein super Umfeld vorgefunden und können somit unsere Vorstellungen auch gut umsetzen“, so Gysi.

Grimbarts genialer Gedanke

Doch um was geht es eigentlich bei diesem Stück, dass sich nicht nur für Kinder, sondern auch für Familien eignet? Thematisiert wird im „Herr Dachs“, wie anstrengend es sein kann, „hässig“ zu sein. Der Dachs wacht eines Morgens mit einer fürchterlich schlechten Laune auf und – steckt alle anderen Tiere im Wald damit an. Danach fühlt er sich wieder gut; aber alle anderen sind nicht gut auf ihn zu sprechen. Doch dann kommt „Meister Grimbart“ eine geniale Idee – wie diese aussieht, soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden. 

Suggestive Wirkung

Schauspieler Simon Gisler und Musiker Daniel R. Schneider gelingt es auf engem Raum sowohl erzählerisch wie auch dramaturgisch eine sehr dichte Atmosphäre herauf zu beschwören – und zwar von Anfang an. Die Klänge, welche Schneider seiner kurligen „Waldmusikmaschine“ entlockt, verweben sich mit  Gislers Schauspiel zu einem faszinierenden, zeitweise suggestiven, Ganzen. Egal, ob er Dachs, Fuchs, Hirsch, Maus. Eichhörnchen oder Waschbär darstellt  – Gisler schlüpft innert weniger Sekunden aus einer Rolle und in eine andere hinein - , er füllt alle diese charakterlich sehr unterschiedlichen Figuren mit Leben und lässt somit auch den sehr kargen Bühnenraum in der Phantasie des Publikums zum „realen“ Lebensraum Wald werden. Verstärkt wird dieser erzählerische Sog noch durch zwei melodisch und textlich eingängige Lieder, welcher die beiden Protagonisten mit den Kindern singen. Genau so holt man kleine Mädchen und Buben ins „Boot“ und begeistert sie fürs Sprech- und Musiktheater. Chapeau!

Kasten:

Vorläufig zwei Vorstellungen

Die Premiere des knapp 40-minütigen Stücks findet am Sonntag, den 25. September, im Theaterhaus Thurgau in Weinfelden statt.  Die Vorstellung beginnt um 17.15 Uhr.  Ein zweites Mal wird das Stück am Mittwoch, den 28. September, um 14.15 Uhr gegeben. Das Theaterstück stammt aus der Feder Hans Gysis, Märstetten, welcher dieses frei nach dem Bilderbuch „Der Dachs hat heute schlechte Laune“ von Moritz Petz (Autor) und Amélie Jackoswki (Illustrationen) schuf. (art.)