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Von Farbe umhüllt und getragen

Dienstag, 17. Januar 2012

Mit Diane Noack eröffnete am vergangenen Sonntag eine junge Kunstmalerin die diesjährige Ausstellungssaison im Kloster Fischingen. Unter dem romantischen Titel „Auf den Flügeln der Farben“ zeigt sie vorwiegend Abstraktes in Acryl und Mischtechnik.

CHRISTOF LAMPART

22 mittel- und grossformatige Bilder – allesamt Acryl auf Leinwand, manchmal „pur“, oft aber auch mit Sand oder Textilien kombiniert, hängen im Kreuzgang. Die Künstlerin hat ihre Werke „bewusst“ fürs Kloster ausgewählt. „Ich habe zwar nicht auf die Ausstellung hin Werke angefertigt, aber ich war zwei Mal hier und habe mich mit dem Raum auseinandergesetzt. Denn auch wenn ein Bild gut ist, so passt es doch nicht in jeden Raum“, erklärte Diane Noack an der Vernissage vom Sonntagnachmittag.

Abstrakter Auftakt

Der „Auftakt“ zum Gang entlang dem Gang bildet das Bild „Sugilith“; ein dreiteiliges Gemälde, das durch die gebrochene Fläche ein hohes Mass an Spannung auf die scheinbar starre Masse überträgt. Ein Sugilith ist ein seltenes Mineral aus der Klasse der Silikate, das, wenn rein, im Sonnenlicht kräftig rot leuchtet. Diese Beschaffenheit fängt die Malerin in diesem Bild gekonnt ein. Noack lässt in ihrem Werk generell gerne die Farben für sich sprechen, während Formen oft nur schmückendes Beiwerk sind. Nicht die Figur ist bei Diane Noack wichtig, sondern der Eindruck, den sie farbig auf die Leinwand bringt. Ganz stark wird das dem Betrachter bewusst, wenn er ein paar Schritte weiter geht, wo sich fünf Bilder jeweils als unifarbene Fläche, mal rot, mal hell-, mal dunkelblau etc. präsentieren. Hier „spricht“ nur die Farbe zum Betrachter: sie zieht den Betrachter in ihren Bann – vorausgesetzt, man nimmt sich die Zeit, das Bild einige Minuten intensiv zu brachten.

Am Ende gegenständlich

Eine dritte und letzte Gruppe in Noacks Schaffen befindet sich am Ende des Kreuzganges. Hier wird ihr Malstil am Gegenständlichsten. Besonders in zwei Bildern – einem Rosen- und einem Seerosenbild – gibt es diesbezüglich kein Vertun. Auffallend ist, dass die drei Gruppen nicht nur thematisch einander wie in einem fliessenden Übergang ablösen, sondern dass die Bilder auch sehr „harmonisch“ ausgewählt wurden, was die Farbabfolge betrifft. Am Anfang des Kreuzganges finden sich die Bilder in lila und roten Farbtönen; danach folgt die blaue „Phase“ und als letztes dominieren dann Gelb und Grün. Die sehenswerte Ausstellung ist noch bis und mit dem 26. Februar im Kreuzgang des Benediktinerklosters Fischingen zu sehen. Die Werke können käuflich erworben werden.