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Vielen geholfen und schwarze Zahlen geschrieben

Montag, 2. Mai 2011

Überhaupt keine „Alterserscheinungen“ weist die „Pro Senectute Wil & Toggenburg“ auf. Ganz im Gegenteil: an der Jahresmedienkonferenz vom Montagvormittag wurden neue Bestmarken präsentiert.

CHRISTOF LAMPART

Nur der stete Wandel vermag immer wieder Neues hervorzubringen. Zwar hat sich an der eigentliche Arbeit der hiesigen Pro Senectute nicht viel geändert, aber mehrere Faktoren haben dazu geführt, dass in im 2010 in allen Dienstleistungsbereichen zugelegt werden konnte, so dass unter dem Strich der Jahresrechnung erstmals ein Gewinn aufleuchtet. Kein Wunder also, taxierte Stelleleiter Remigius Bärlocher  das Berichtsjahr 2010 als „erfreulich“. Bei einem Aufwand von 2‘262‘000 Franken und einem Ertrag von 2‘269‘000 Franken konnte erstmals ein kleiner Überschuss von 7‘000 Franken erzielt werden. „Das freut uns besonders, haben wir doch in den letzten Jahren wiederholt grosse Defizite hinnehmen müssen“, so der Präsident des Pro Senectute-Regionalkomitee, Jean-Pierre Sutter, Ebnat-Kappel.

Über 160'000 Franken ausbezahlt

Die Pro Senectute-Region Wil & Toggenburg umfasst nicht weniger als 28 Gemeinden. In diesen leisteten die zahlreichen, oftmals ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen „Information und Beratung“, „Hilfe und Betreuung“ sowie „Begegnung und Austausch“ wertvolle Dienste. Im Bereich „Information und Beratung“ konnten die Sozialarbeiter im 2010 483 Personen und deren Angehörige beraten. Besonders gut kamen Angebote wie das Ausfüllen der Steuererklärung oder die sogenannten „Administrativen Dienste“ an. Darunter versteht man, dass geschulte Dritte den Senioren bei der Bewältigung von Arbeiten wie Behördengänge, Bestellungen oder auch dem Bezahlen von Rechnungen behilflich sind. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir über rund 25 Personen verfügen – übrigens die meisten davon selbst im AHV-Alter – welche diese Aufgaben für andere ältere Menschen übernehmen“, so Bärlocher. Bemerkenswert ist auch, dass die regionale Pro Senectute im 2010 160‘900 Franken an finanzielle Hilfen für Seniorinnen und Senioren ausbezahlen konnte. Diese Leistungen sind Unterstützungen in finanziellen Notlagen und erfolgen im Auftrag des Bundes.

Haushilfe und digitales Fotografieren

Im Bereich der Betreuung konnten die Stunden in der Haushilfe, bzw. Haushilfe-plus um 4‘737 Stunden gesteigert werden. „Diese Steigerung konnte nur durch eine sehr gute Zusammenarbeit mit allen Partnern wie Spitex-Dienste, Ärzte und Spitälern, vor allem aber durch die Arbeit motivierter Mitarbeiterinnen im Sozialzeitengagement erreicht werden“, zollte Bärlocher allen Beteiligten ein „grosses Lob“. Insgesamt arbeiteten in der Betreuung 79 Frauen stundenweise bei 321 Kundinnen und Kunden.

Und schliesslich konnte auch im Bereich „Begegnung und Austausch“ ein Plus verbucht werden. „Wir durften 148 Kurse durchführen, was einer Zunahme von 19 Kursen entspricht. Und mit 1010 Teilnehmern stieg auch diese Zahl leicht um 26 Personen an“, freute sich die Verantwortliche für diesen Bereich, Daniela Lütolf.  Ein Renner seien momentan die „Digitales Fotografieren“-Kurse, aber auch Fremdsprachen-Konversationskurse und sportliche Betätigung stünden, so Lütolf, bei den hiesigen Seniorinnen und Senioren „hoch im Kurs“.

Pro Senectute strebt Leistungsvereinbarungen an

Zurzeit führt die Pro Senectute Wil & Toggenburg mit allen Gemeinden in ihrer Region Gespräche, um neue Leistungsvereinbarungen abzuschliessen. Ziel dieser Leistungsvereinbarungen ist es, dass neben den Beiträgen des Bundes (ca. 45 Prozent) auch die Gemeinden sich an der Finanzierung beteiligen. Bis anhin hätten elf zumeist grössere Gemeinden (darunter auch beispielsweise Wil, Bronschhofen und Jonschwil) eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen. Für Bärlocher brächte eine solche Vereinbarung eine Win-Win-Situation mit sich. Denn so könnte nicht nur die finanzielle Situation der Pro Senectute verbessert werden, sondern die Senioren in den Gemeinden hätten eine Partnerin, die sie guten Gewissens und ohne Scham um Rat anfragen könnten. „Viele ältere Menschen schätzen es, wenn sie nicht zwingend auf ihrer Gemeindeverwaltung ihre persönlichen Fragen und Sorgen vorbringen müssen. Die Pro Senectute kann ihnen eine unabhängige und persönliche Fachberatung anbieten“, so Bärlocher.