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Viele Fahrgäste beim EVP-Ortsbus-„Versuch“

Montag, 18. April 2011

Am Samstag lancierte die Evangelische Volkspartei Weinfelden den temporären „Ortsbus Weinfelden“ – und zwar gratis. Wie ein Augenschein in und um das Gefährt zeigte, kam der Bus bei den Leuten sehr gut an.

CHRISTOF LAMPART

Wohl der Partei, die zur Wahlkampfzeit ein gutes Thema hat. Die EVP scheint -  zumindest hatte dies am Samstagvormittag den Anschein – mit ihrem „Ortsbus“ bei der Bevölkerung offene Türen einzurennen, denn die beiden stündlichen Fahrten -   einmal in den Süden der Gemeinde, einmal als Rundkurs auf der West-Ost-Achse – waren sozusagen immer „ausgebucht“.

Enge Durchfahrt, knapper Fahrplan

Schon bei der zweiten Fahrt, kurz nach 10 Uhr, war der 16 Plätze fassende Bus voll. „Ich bin von diesem Angebot begeistert“, erklärte beispielsweise Christian Aeberhard aus Weinfelden. „Ich habe die Gelegenheit genutzt und bin heute mit dem ersten Bus vom Marktplatz aus zum Fachmarkt hinaus gefahren, habe dort einen Kaffee getrunken und bin nun wieder auf dem Weg zurück“, erzählt der selbsternannte „ÖV-Fan“.  Ein bisschen eng sei es im Bus schon, und trotzdem sei die Grösse ideal – so oder ähnlich lautet der Tenor, egal, wen man fragt. Und tatsächlich, wie es sich bald zeigen sollte, gibt es auch praktische Gründe für einen kleinen Bus. Denn als bei der Post ein Bancomat-Kunde unplanmässig sein Auto abgestellt hat, gerät die Durchfahrt des Busses zwischen Karosse und Geländer zur erfolgreich absolvierten Millimeterarbeit. Denn schliesslich soll ja der Fahrplan eingehalten werden! Darauf angesprochen, atmet EVP-Ortsparteipräsidentin Brigitte Hugentobler, welche beim EVP-Stand am Marktplatz Broschüren verteilt, erst einmal tief durch und dann erleichtert auf. „Nicht auszudenken, wenn da was passiert wäre, schliesslich ist der Bus erst am letzten Donnerstag neu geliefert worden“, so Hugentobler.

„Meine Tochter fährt gerne Bus“

Derweil ist die Stimmung im Bus gut. Es wird mehr geredet als bei solchen Fahrten allgemein üblich ist. Ganz versonnen sitzt die fünfjährige Mahela mit ihrem Mami Karin und ihrer dreijährigen Schwester Jelena auf dem Rücksitz. „Meine Tochter fährt fürs Leben gerne Bus, also habe ich mich heute mit ihr auf den Weg gemacht. In zwei Wochen ist dann der Papi dran“, lacht die Mutter. Sie selbst werde einen Ortsbus „wohl weniger benötigen“, doch sei ein solches Angebot „vor allem für ältere Leute, die nicht so mobil sind“, ein sinnvolles Anliegen. Alt ist Manjola Popi noch lange nicht – trotzdem wird die junge Mutter, sollte es in naher Zukunft zur Einführung eines Ortsbusses kommen, diesen „häufig“ benutzten. „Für mich wäre das eine sehr gute Lösung; vor allem, weil man so leichter in die Aussenbezirke kommen würde, was auch das Einkaufen erleichtern würde“, so die Weinfelderin.