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Viel geredet, aber keine Lösung erzielt

Sonntag, 30. Oktober 2011

Im Sommer eskalierte die Situation um den Weinfelder Jugendtreff. Nun trafen sich am Donnerstagabend die Jugendtreffmitarbeiter mit den Anwohnern zur Aussprache.

CHRISTOF LAMPART

Die Erwartungen an den Abend umschrieb die Präsidentin des Verein „Jugend und Freizeit“, Edith Schramm, wie folgt: „Wir wollen miteinander ins Gespräch kommen.“ Und zu besprechen gab es wahrlich genug. Das grundlegende Problem – die Lage des Jugendtreffs in einem Wohnquartier – konnte jedoch nicht gelöst werden.

Regeln zu wenig streng?

Das erwartete auch der Hauptleidtragende der nächtlichen Ruhestörungen, „Eigenhof“-Gastwirt Hans-Kaspar Bornhauser, nicht.  Auch wenn er einen konzilianten Ton anschlug, so war ihm doch der Frust anzumerken, denn „der Lärm vertreibt mir an einem schönen Freitag-Sommerabend die Gäste von der Terrasse“ und weiter: „von Mittwoch bis Sonntag bin ich darauf angewiesen, dass ich draussen servieren kann.“ Und so lange keine strengere Regeln durchgesetzt und eingehalten werden könnten, werde sich wohl daran auch nichts ändern.  Es sei denn „der Jugendtreff zügelt weg“, so Bornhauser.

Kreischende Mädchen

Doch nicht nur der Wirt fühlte sich in den Sommerferien zunehmend terrorisiert. Ein Herr berichtete, er sei immer wieder kurz davor gestanden, an den Freitagabenden, an denen der Jugendtreff bis 22 Uhr geöffnet hat, die Polizei zu rufen. Ein Ehepaar, das den Sommer zu Hause verbrachte, ärgerte sich, dass bei ihnen wiederholt „Sturm“ geläutet wurde. Und eine Frau schrieb in einem Brief, dass die Teenager nicht nur mit ihren Töffs zu Treff führen, sondern auch beständig auf der Strasse hin und her rasten. Ihr trockenes Fazit: „Ich glaube, es gibt heute noch andere Wege, um Mädchen zu beeindrucken.“ Von allen Anwesenden wurde jedoch betont, dass es während den betreuten Zeiten kein Problem gebe. Hingegen kämen die Jugendlichen oft nach der Schliessung des Jugendtreffs zurück und lärmten entlang der Strasse. „Das Gekreische der Mädchen ist wirklich sehr störend“, so ein Herr. Gemeinderat Hans Eschenmoser fände es deshalb sinnvoll, wenn der Jugendtreff nicht nur eine Hausordnung für das Verhalten im Haus, sondern auch ums Haus erlassen würde.

Problem Littering

Ein weiteres, ungelöstes Problem, sei das Littering. Zwar habe man kurzfristig Erfolge erzielen können, doch müsse man die Jugendlichen immer wieder daran erinnern, dass sich ihre Chipspackungen, Getränkedosen und Zigarettenstummel nicht im „Gärtli“ herum liegen lassen sollten.  Ebenso wurde noch angeregt, dass sich die Anwohner und die Jugendlichen einmal im Jahr zu einem Apéro treffen sollten; einfach zum Zweck des besseren Kennenlernens.