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Verpackungstrends von morgen auf der Spur

Freitag, 13. Februar 2015

Neue Technologien und Kundenwünsche setzen die Verpackungsbranche einem Wandel aus. Grund genug für die Branchenorganisation Inno-Pack.Net, erstmals zu einer Innovationsveranstaltung einzuladen. CHRISTOF LAMPART

BISCHOFSZELL. Welche Markttrends beeinflussen die Verpackung von morgen? An welchen Verpackungsmaterialien wird geforscht? Wie wird die Verpackung von morgen auf flexiblen und effizienten Verpackungsmaschinen in Zukunft hergestellt? Das waren nur drei von etlichen Fragen, mit denen sich diese Woche gegen hundert Fachleute in den Räumlichkeiten der Bischofszell Nahrungsmittel AG (Bina) auseinandersetzten.

Ideen und Projekte

Marcel Räpple, Wirtschaftsförderer des Kantons Thurgau, sagte, dass Innovationen im Verpackungsgeschäft für viele Branchen von entscheidender Bedeutung seien. «Bei den aktuellen Zeichen der Wirtschaft ist es wichtiger denn je, dass man diesem Thema Beachtung schenkt.» Er hoffe, dass die Veranstaltung «in Ideen und Projekten mündet, die uns noch wettbewerbsfähiger werden lassen». Auch der Projektleiter des organisierenden Inno-Pack.Net, Stephan Schüle, sagte, dass die schönste Verpackung nichts nütze, wenn der Markterfolg ausbleibe.

Als Netzwerk Neues entwickeln

Inno-Pack.Net wurde im Herbst 2014 nach einer Umfrage realisiert, an der 50 von 160 im Verpackungsgeschäft tätige Firmen aus den Kantonen St. Gallen, Thurgau und Schaffhausen teilnahmen. Die Plattform wolle kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) helfen, Trends frühzeitig zu erkennen. Denn während internationale Konzerne ganze Abteilungen beschäftigten, die sich ausschliesslich mit Verpackungsfragen beschäftigten, seien in vielen KMU oft die Marktbedürfnisse unklar und zudem weder Projektleiter noch sonstige Kapazitäten vorhanden.

«Zusammen können wir im Netzwerk Neues entwickeln, wobei es unser grundsätzliches Ziel ist, zum einen zu informieren und zum anderen die Firmen an diese Themen heranzuführen», sagte Schüle. Man könne zwar nicht bei der Besorgung der nötigen Gelder helfen, wohl aber erklären, wie man dabei vorgehen könne, sagte Schüle. Künftig wolle man zu noch spezifischeren Veranstaltungen und Arbeitsgruppen einladen.

Martin Dupick von Bosch Packaging sagte, dass sich die Investition in eine Technologie nur lohne, wenn «sie mehr erwirtschaftet als kostet». Ein Treiber für die neuen Technologien bei den Verpackungsmaschinen sei die demographische Entwicklung, denn «bei weniger Arbeitnehmenden müssen wir die Automatisation steigern». Wegen des Fachkräftemangels ziehe das Argument, dass neue Technologien Stellen kosten, nicht mehr.

Resistente Verpackungen

Sven Sängerlaub vom Münchner Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung sagte, dass bei vielen Produkten punkto Energieverbrauch schon heute die Verpackung den kleinsten Teil ausmache. Dennoch gebe es noch Ökologie- und Sparpotenzial. Gegenwärtig entwerfe das Institut Verpackungen mit einer hohen Wasser- und Wasserdampfbarriere.