Aktuell

<  zurück zur Übersicht

Vandalenakt: Noch nicht alle Namen bekannt

Dienstag, 9. Oktober 2012

An der Generalversammlung der «Ruinen Kradolf-Schönenberg» gab der Vandalenakt vom August zu reden. Zwei der sechs Täter haben sich gestellt.

CHRISTOF LAMPART

KRADOLF-SCHÖNENBERG. Gut 40 Vereinsmitglieder kamen am Samstagnachmittag zur Generalversammlung ins Schloss Altenklingen, das auf dem Boden der Politischen Gemeinde Wigoltingen steht und im Privatbesitz der Familie Zollikofer ist. Das Schloss ist normalerweise nicht öffentlich zugänglich, was den einen oder anderen zusätzlich zum Kommen animiert haben dürfte.

Solidarität im Dorf

Animiert verlief auch die Versammlung. Denn Präsident Werner Frischknecht konnte Neues über den Vandalenakt vom 1. August erzählen. Damals wurde bei der Ruine Last der Haag zerstört. «Dass wir den Gemeindeammann, die Polizei und die Medien über diesen Fall informierten, war richtig. Wir erhielten zahlreiche Meldungen von Dorfbewohnern, die sich ebenfalls über das Geschehene ärgerten», freute sich Frischknecht über die Solidarität im Dorf. Frischknecht berichtete, dass zwei Täter sich selbst gestellt und die Mittäterschaft von vier anderen zugegeben hätten – nicht aber deren Namen. «Sie wollen die Namen nicht herausrücken, weil es Kollegen sind», sagte Frischknecht. Sie selbst würden aber die Namen erst dann veröffentlichen, wenn alle Namen auch bekannt seien, erklärte der Präsident.

Neuer Haag mit Ketten

Leicht positiv schloss die Rechnung 2011 ab, nämlich mit einem Gewinn von 600 Franken, womit sich das Genossenschaftsvermögen auf 17 700 Franken äufnete. Dieses Geld könne man sehr gut brauchen, denn im 2013 stehen einige Erneuerungen an. So will die Genossenschaft in Zusammenarbeit mit dem Thurgauischen Baumeisterverband diverse Ausbesserungs- und Instandstellungsarbeiten an der Ruine Last ausführen lassen. Die Kosten würden sich auf rund 400 000 Franken belaufen, wobei der Löwenanteil vom Amt für Archäologie Thurgau und der Politischen Gemeinde Kradolf-Schönenberg getragen würde. Frischknecht sprach in diesem Zusammenhang von dem «nachhaltigen Projekt», das sich lohnte, «realisiert zu werden». So soll unter anderem ein neuer Haag – Betonpfähle mit Ketten – gebaut werden. Auch sollte man entlang der Ruine noch ein bisschen planieren, damit die Tische nicht so krumm stünden. Weitere Arbeiten stünden bei der Sanierung der Ruinenmauer und dem Treppenaufgang an.

Basierend auf den bisherigen Erfahrungen mit anderen Projekten dürften, sagte Frischknecht, auf die Genossenschaft Kosten von gut fünf Prozent der Projektsumme zukommen. Dies entspräche 20 000 Franken. Ob die Vandalen etwas an die Kosten zahlen müssten, konnte er noch nicht sagen. «Ich möchte den laufenden Ermittlungen nicht vorgreifen», sagte der Präsident.