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Überzeugendes Niveau am OSEW

Montag, 10. September 2012

Bereits zum zwölften Mal wurde am vergangenen Wochenende in Sirnach der Ostschweizer Solisten- und Ensemble-Wettbewerb durchgeführt. Insgesamt beteiligten sich 877 Personen am Wettbewerb.

CHRISTOF LAMPART

SIRNACH. Mit diesen 877 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bewegte sich die Zahl jener, welche sich im musikalischen Wettstreit massen, ziemlich genau im Bereich des Vorjahres. Während in Einzelvorträgen die Teilnehmerzahlen leicht rückläufig waren, legten diese bei den Ensemblewettbewerben zu. «Wir können, was die Qualität und Quantität betrifft, bis anhin absolut zufrieden sein», zog OSEW-Geschäftsführerin Verena Fehr, Winterthur, bereits am Samstag zur Mittagszeit eine erste positive Bilanz.

Positive Beurteilung

Doch nicht nur Fehr beurteilte das musikalische Geschehen, welches sich rund um die Schulanlage Grünau und dem Gemeindezentrum Dreitannen abspielte, positiv. So zeigte sich beispielsweise Jurymitglied Hans Duss sehr angetan vom Dargebotenen. «Ich habe bis jetzt die Jüngsten gehört und muss sagen, dass mir im Grossen und Ganzen sehr gut gefallen hat, was vorgespielt wurde», erklärt der Musikprofi, welcher normalerweise als Tubist im Luzerner Sinfonieorchester für die tiefsten Töne bei den Blechbläsern sorgt.

Ein ganzer «Fan-Klub» dabei

Und doch ist es immer wieder staunenswert, wenn man sieht, wie abgeklärt die oft gerade einmal ein Dutzend Jahre alten Musikerinnen und Musiker ans Werk gehen. So erklärt der zwölfjährige Trompeter Simon Ehammer aus Stein (AR) gleich nach seinem Auftritt mit Bachs «Air», dass er «nicht nervöser als sonst auch» gewesen sei. Und das, obwohl ihn ein ganzer «Fan-Klub» begleitete. «Mein (musikalischer) Leiter, meine Mutter, meine Grossmutter, meine Schwester sind alle mitgekommen, nur Papi musste arbeiten.» Gehemmt hat ihn dieser Aufmarsch nicht – im Gegenteil. «Das hat mich motiviert», so der junge Trompeter aus dem Appenzellerland.

«Habe die Leistung erwartet»

Nicht minder routiniert gab sich im Slow-Melody-Wettbewerb der junge Frauenfelder Posaunist Nicola Carlo Colotti, welcher das Stück «Szenen aus meiner Jugend» so überzeugend darbot, dass man hätte meinen können, das Stück stamme wirklich von ihm selbst, was natürlich nicht zutrifft. Cool war auch seine Reaktion nach dem Auftritt. «Doch, ich habe diese Leistung eigentlich schon von mir erwartet», gab er knapp zu Protokoll und schmunzelte vergnügt vor sich hin, bevor die nächste Jugendliche das Wettlokal betrat. Eher ein wenig durchwachsen erging es dem Waldhornisten Pascal Landolt aus Brunnadern. «Ich war ein wenig nervös, obwohl ich eigentlich durch meine letztjährige Teilnahme schon wusste, was hier auf mich zukommen würde. Aber enttäuscht bin ich nicht; ich habe ganz sicher eine ganz solide Leistung gebracht.»