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Trotz Mehrkosten die Basis zur Fusion geschaffen

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Mit grossem Mehr sprachen sich die 66 Delegierten des Gemeindezweckverbandes „Perspektive Thurgau“ am Montagabend an einer ausserordentlichen Delegiertenversammlung in Weinfelden für eine Statutenänderung aus, welche ein Zusammengehen von Mütter- und Väterberatung sowie der Ehe-und Familienberatung ermöglicht.

CHRISTOF LAMPART

Wie die Präsidentin von „Perspektive Gesundheit“, Christa Thorner, Frauenfeld, vor der Abstimmung im Weinfelder Rathaus erklärte, gehe es bei dem Zusammengehen – welches auf den 1. Januar 2012 in Kraft treten soll –darum „ein einheitliches Angebot für alle im Kanton bereit zu stellen“ und „eine durch Gemeinden und Kanton  im Verbund gesicherte Finanzierung zu garantieren.“  Die Delegierten hiessen die Statutenänderung, welche die rechtliche Grundvoraussetzung für den Zusammenschluss ist,  mit 54 Ja  zu 6 Nein und bei 3 Enthaltungen gut. Mit 47 Ja zu 9 Nein und bei 5 Enthaltungen stimmten sie auch dem Mitgliederbeitrag von 4.50 Franken/Einwohner für die Ehe- und Familienberatung  (EFB) zu; über das Budget wird im Februar 2012 befunden.

Im Prinzip ja, aber…

Der Präsident des kantonalen Spitex-Verbandes und Präsident der Steuergruppe Mütter- und Väterberatung (MVB) , Christoph Tobler, erklärte, dass die beiden Reorganisationsprojekte unabhängig voneinander geplant wurden, jedoch das Ziel gleich sei: nämlich die Schaffung einer gesamtkantonalen Organisationsstruktur und eines einheitlichen Dienstleistungsangebots für die Thurgauer Bevölkerung.  Tobler verhehlte nicht,  dass 23 der 80 thurgauer Gemeinden den ersten Lösungsvorschlag abgelehnt hätten, obwohl der Handlungsbedarf  als gesichert gelte und die der Zusammenschluss von MVB und EFB begrüsst worden sei. Viele Gemeinden stiessen sich daran, dass die Reorganisation zu Mehrkosten statt zu Einsparungen führen sollte.

Mehrwert kostet mehr

Tatsächlich sieht das Budget 2012 für die die EFB einen Pro-Kopf-Beitrag von 9.80 vor, was gegenüber der Rechnung 2010 (9.40 Franken) eine klare Steigerung darstellt.  Auch bei der MVB stieg im gleichen Zeitraum der Bedarf von 5.36 auf 6.16 Franken an.  Thorner begründete diese Steigerung damit, dass die Professionalisierung der Dienste nicht nur „mehr Wert ist, sondern auch mehr kostet.“  Weiter wurde Kritik laut, das neue Gebilde sei vor allem gross und somit wenig praxisnah, aber weit weg von den Gemeinden.  Tobler versprach, dass dieses Anliegen ernst genommen und die Gemeinden regelmässig über die Arbeit des Zweckverbandes  informiert werden sollen.

Auch der Name soll sich ändern

Nach der erfolgten Statutenänderung werden nun die Unterlagen für die Auflösungs- und Beitrittsmodalitäten an EFB, MVB und Gemeinden verschickt. Anfangs November beschliessen EFB und MVB getrennt über die Einberufungen von „Auflösungs“-DVs, welche, bei einem positiven Entscheid, anfangs Dezember durchgeführt werden. Falls diese den Auflösungen zustimmen, so tritt ab dem 1. Januar 2012 der rechtliche Übergang auf den Gemeindezweckverband ein, welcher dann nicht mehr „Perspektive Thurgau“, sondern neu „Gemeindezweckverband für Gesundheitsförderung, Prävention, Beratung Thurgau“ heissen wird.