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Trotz Eiseskälte ist die Eisdecke noch zu dünn

Samstag, 4. Februar 2012

MÄRWIL/ISTIGHOFEN. Schlechte Nachrichten für Eisläufer: Der Istighofer Weiher ist noch nicht ganz zugefroren, und in Märwil sollte man nicht Schlittschuh laufen, weil der Weiher ein Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung ist und die Tiere ihre Ruhe brauchen.

CHRISTOF LAMPART

Wie dick das Eis auf dem Märwiler Weiher gegenwärtig ist, weiss Hans Thomann nicht. Und genau genommen will es der Präsident der Bürgergemeinde Märwil, die grosse Teile des Märwiler Weihers besitzt, auch nicht wissen.

Und selbst, wenn er Bescheid wüsste, würde er sein Wissen wohl für sich behalten, denn eigentlich will die Bürgergemeinde Märwil gar keine Schlittschuhläuferinnen und -läufer auf ihrem Eis sehen, ist doch der Weiher «ein Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung», wie Hans Thomann betont.

Lärm schadet den Tieren

Ein solches Gebiet sei ein Lebensraum für Tiere, die im Winter ihre Ruhe und nicht das Herumtollen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auf der Eisfläche brauchen. «Der Lärm schadet den Tieren, vor allem den Fischen; für die bedeutet das echt Stress», sagt Thomann. Dennoch: Eine Verbotstafel oder einen Warnhinweis findet man rund um das rund 150 mal 50 Meter grosse Hauptbecken (ohne Nebenarme) nicht. Allerdings macht Hans Thomann unmissverständlich klar, dass «jede und jeder auf eigene Verantwortung dort Sport treibt», falls er sich doch aufs Eis wagen sollte. Doch zurzeit besteht diesbezüglich noch keine Gefahr. Ein Augenschein vor Ort zeigt, dass die Eisschicht noch viel zu dünn ist, um das Gewicht auch nur eines Kindes zu tragen.

Unebene Eisfläche

Zudem ist das Eis auf dem Märwiler Weiher generell nicht das Beste, da es weniger von Fliess-, denn vom Grundwasser gespeist wird – und Grundwasser ist nun einmal wärmer als Wasser, das von aussen herantransportiert wird. Und je wärmer das Wasser ist, desto weniger schnell bildet sich eine tragfähige Eisschicht. Zudem ist die Eisfläche auf dem Märwiler Weiher meistens ziemlich uneben, da ihr nicht durch eine künstliche Bewässerung nachgeholfen wird.

Ähnlich sieht die Lage beim knapp sieben Kilometer von Märwil entfernten Istighofer Weiher in der Gemeinde Bürglen aus – die Eisdecke ist im Grunde genommen noch gar keine.

Schnee isoliert den Weiher

«Kommt noch hinzu, dass es nicht nur kalt ist, sondern es auch in den letzten Tagen geschneit hat. Dieser Schnee isoliert den Weiher und verhindert, dass das Eis schnell dicker wird», erklärt der Leiter des Bürgler Werkhofes, Heinz Isler. Dem Werkhof obliegt die Betreuung der Eisfläche. «Sobald das Eis so dick ist, dass es trägt, werden wir es wässern, das macht das Eis besser», sagt Isler.

Werkhofchef ist zuversichtlich

Ein weiteres Problem, welches sich den «Eismachern» vom Bürgler Werkhof stellt, ist die Tatsache, dass «die Bise fehlt, welche die Eisbildung unterstützt». Da aber in diesen Tagen die Temperaturen im zweistelligen Minus-Bereich sind, dürfte auch die Eisbildung auf dem Istighofer Weiher rasche Fortschritte machen.

«Für dieses Wochenende reicht es aber sicher noch nicht. Aber wenn das eisige Wetter in den nächsten Tagen anhält, dann wird es schon noch etwas mit einer tragfähigen Eisfläche werden», zeigt sich der Bürgler Werkhofleiter optimistisch.